Wegen der aktuellen Situation fand das diesjährige Fronleichnamsfest nicht wie gewohnt gemeinsam, im katholischen Pfarreienverbund Neu-Isenburg, statt.
Es gab keine Prozession durch die Straßen und kein großes Gemeindefest. In der Kirche St. Josef kam man, gemäß der Verhaltensregeln für den Gottesdienstebesuch während der Corona-Krise, zusammen. Am Morgen hatte die Jugend der Gemeinde drei traditionelle Blumenteppiche vor dem Kirchenportal gelegt, um die Kirchenbesucher ein kleines Stück Gewohntes erleben zu lassen. Das Team der Ordner war, durch die Erfahrungen der letzten Wochen, perfekt eingespielt: Die Gottesdienstbesucher auf den Anmeldelisten wiederfinden, die Hygieneregeln umsetzen und den Ablauf der Eucharistie zu gewährleisten, lief reibungslos ab.
Pfarrer Martin Berker sagt in seiner Predigt: „Der Kern des Fronleichnamsfestes ist es, wer Jesus Christus im heiligen Sakrament der Eucharistie empfängt, wird in Christus verwandelt. Es geht dabei um nichts anderes, als dass wir verwandelt werden und uns verwandeln lassen in Christus. Jeder, der sich aufrichtig um ein wirklich christliches Leben bemüht, weiß, wie unsagbar schwer es ist, sich wirklich zu verändern, gegen die eigenen Macken und Schwächen anzugehen. Aber Eucharistie bedeutet: sich anstecken zu lassen vom Keim der Liebe, der in diesem Sakrament eingeschlossen ist: der Liebe, die sich hingibt für die/den anderen, für das Heil der Welt. Diese Verwandlung aber beginnt bei mir, bei jedem einzelnen Menschen, das muss man sich bewusst machen, wenn man zur Kommunion geht und sich nach Kräften bemüht, sich innerlich verwandeln zu lassen. Wie würde das alles verändern, wenn sich mehr und mehr Menschen tatsächlich auf diese wunderbare Verwandlung einlassen würden. Und wie würde es das Antlitz der ganzen Welt von Grund auf zum besseren verändern!“
Da die Gemeinde aus Selbstschutz keine Lieder singen darf, war es schön, das Ensemble aus vier Sängerinnen und Sängern, neben dem Klang der Orgel, zu genießen.
Und dann gab es doch eine Fronleichnamsprozession, die liebevoll in der Krippenlandschaft im Seitenschiff der Kirche mit vielen Figuren aufgebaut war. Normalerweise wird die Fastenkrippe nach Ostern abgebaut. Doch 2020 wird sie das ganze Jahr stehen bleiben, um in jedem Monat entsprechend, Szenen darzustellen.
Im Anschluss an den Gottesdienst kam es zu einer kleinen Begegnung im Freien, auf dem Gelände der Kita St. Josef, die mit einem entsprechenden Hygienekonzept durchgeführt werden konnte.