In jeder StadtPost Neu-Isenburg gibt es ein „Wort der Woche". Pfarrerinnen, Pfarrer und Vertreter der Kirchengemeinden aus Neu-Isenburg teilen ihre Gedanken zur Jahreszeit, zu Entwicklungen in unserer Gesellschaft oder zu Dingen, die sie aus christlicher Sicht bewerten, mit.
Lasset uns neu anfangen
Ein alter Großvater sagte zu seinem Enkel, der zu ihm kam und sich über einen Freund ärgerte, der ihm Unrecht getan hatte: „Lass mich dir eine Geschichte erzählen. Auch ich habe manchmal einen großen Groll gegen diejenigen empfunden, die so viel angerichtet haben ohne ihre Taten zu bereuen. Ich habe viele Male mit diesen Gefühlen gekämpft.“ Er fuhr fort: „Es ist, als gäbe es zwei Wölfe in mir, die einen herausfordernden Konflikt austragen. Der eine ist böse – er ist Wut, Neid, Trauer, Gier, Arroganz, Selbstmitleid, Schuld, Missgunst, Minderwertigkeit, Lügen, falscher Stolz, Überlegenheit und Egoismus. Die kleinste Sache bewirkt einen Wutanfall. Er kämpft ständig gegen alle, ohne Grund. Er kann nicht denken, weil sein Zorn und sein Hass so groß sind. Es ist ein hilfloser Zorn, denn sein Zorn wird nichts ändern.“ Er fuhr fort: „Der andere ist gut – er ist Freude, Frieden,
Liebe, Hoffnung, Gelassenheit, Demut, Freundlichkeit, Wohlwollen, Einfühlungsvermögen, Großzügigkeit, Wahrheit, Mitgefühl und Glaube. Er richtet keinen Schaden an. Er lebt in Harmonie mit allen, die ihn umgeben, und nimmt keinen Anstoß, wenn kein Anstoß beabsichtigt war. Er kämpft nur, wenn es unbedingt erforderlich ist auf angemessene Art und Weise. Manchmal ist es eine Herausforderung, mit diesen beiden Wölfen in mir zu leben, denn beide versuchen, meinen Geist zu beherrschen. Die gleiche Herausforderung findet in dir statt – und in jedem anderen Menschen auch.“ Der Enkel dachte eine Minute lang darüber nach und fragte dann seinen Großvater: „Welcher Wolf wird gewinnen?“ Der alte Großvater antwortete einfach: „Der, den du fütterst.“
Haben Sie jemals darüber nachgedacht, welchen Wolf in Ihnen Sie mehr füttern? Alles, was im Leben geschieht, bietet Ihnen eine Gelegenheit zur persönlichen Entwicklung. Wenn Sie sich mit dem Negativen beschäftigen, werden Sie negativ denken. Wenn man nach dem Positiven sucht und darin verweilt, wird man positiv gesinnt. Welchen Wolf werden Sie heute füttern? Entscheiden Sie sich, glücklich zu sein. Es ist nicht schwer, dies zu erreichen. Sie beeinflussen Ihre Einstellung zu jedem Zeitpunkt, warum also nicht glücklich zu sein? Das Jahr 2023 hat gerade angefangen, fangen Sie neu an. Ersetzen Sie alles Negative, das Sie auf Lager haben durch Positives. Denken Sie glückliche Gedanken. Inspirieren Sie sich selbst. Schaffe! Lache! Liebe! Lerne! Finde neue Freunde! Machen Sie jemandem ein Kompliment! Machen Sie eine zufällige freundliche Tat! Egal, was Ihnen widerfährt, lächeln Sie! Das macht glücklich. Dieses Glück wünsche ich Ihnen von Herzen.
Pater Pius Kandathil, St. Josef Neu-Isenburg