Schmuckband Kreuzgang

Wort zur Woche

Was Trost gibt…

Wort zur Woche (c) D. Thiel
Wort zur Woche
Datum:
Mi. 1. Nov. 2023
Von:
Dietmar Thiel

In jeder StadtPost Neu-Isenburg gibt es ein „Wort der Woche". Pfarrerinnen, Pfarrer und Vertreter der Kirchengemeinden aus Neu-Isenburg teilen ihre Gedanken zur Jahreszeit, zu Entwicklungen in unserer Gesellschaft oder zu Dingen, die sie aus christlicher Sicht bewerten, mit.

In der Ausgabe: Jahrgang 39, Ausgabe Nr.44, Mittwoch, 01. November 2023, veröffentlichte die StadtPost folgenden Artikel:

Was Trost gibt…

Die Kraft der Sonne nimmt ab. Die Tage werden kürzer, die Nächte länger.

Eine Erzieherin erzählte, dass sie von einem Mädchen während des Spielens im Garten gefragt wurde: „Muss die Sonne auch einmal sterben?“ Sie überlegte kurz, was sich hinter dieser Frage verbergen könnte und antwortete: „Nein, das Licht muss niemals sterben.“ Möglicherweise war dies die Antwort, die das Kind auch in seinem Innersten erwartet und erhofft hatte und es in seinem Vertrauen bestärkte: Es gibt etwas, was alles Leben trägt und hält. Ein tröstlicher Gedanke, gerade in dieser Jahreszeit, die geprägt ist vom Wandel der Zeit, vom Rhythmus der Natur, von Begrenztheit und Vergänglichkeit. „Das Licht muss niemals sterben.“ Ja, es gibt etwas, das bleibt, das unvergänglich und ewig ist. Ein Trost ist dies vor allem auch, wenn wir in diesem Monat in besonderer Weise der Verstorbenen gedenken und ihnen wünschen, dass ihnen das ewige Licht leuchte. 

Der Kabarettist und Prediger Hanns Dieter Hüsch hat einmal formuliert: „Die Würde des Menschen besteht darin, dass wir kommen und gehen müssen. Es macht mich heiter, dass ER bei uns ist bis zum Ende aller Tage, bis zum Ende der Welt.“

Diese Hoffnung gibt auch mir Gelassenheit: Dass Gott bei uns ist – ER, der das Leben und das Licht erschaffen hat – und dass ER bei uns bleibt, vor allem auch über die Grenzen dieses Lebens hinaus. Durchaus: Manchmal brauche auch ich Vergewisserung, so wie das Kind. Manchmal suche auch ich im Nebel nach der Hand, die mich führt - doch komme ich immer wieder zu dem Schluss: Er hält uns in Seinen guten Händen und lässt uns niemals zugrunde gehen.

Von dieser Überzeugung her wächst mir die Zuversicht zu, dass niemals die Dunkelheit das letzte Wort hat. Denn ER selbst ist das Licht, das niemals stirbt. Und der nächste Frühling kommt bestimmt….

Susanne Sturm, Gemeindereferentin Pfarrgemeinde St. Josef, Neu-Isenburg