In jeder StadtPost Neu-Isenburg gibt es ein „Wort der Woche". Pfarrerinnen, Pfarrer und Vertreter der Kirchengemeinden aus Neu-Isenburg teilen ihre Gedanken zur Jahreszeit, zu Entwicklungen in unserer Gesellschaft oder zu Dingen, die sie aus christlicher Sicht bewerten, mit.
„Der heilige Valentin, oder: Da ist Liebe drin!“
Er ist einer der populärsten Heiligen unserer Zeit: der heilige Valentin. Vor allem Blumenhändler mögen ihn. Am 14. Februar feiert die katholische Kirche seinen Gedenktag. Verehrt wird er als Patron der Liebenden und der Freundschaft.
Bei Hochzeiten gibt es einen Bibeltext, der auf der Rangliste der gewünschten Texte ganz weit oben steht. Er ist bekannt unter dem Namen „das Hohelied der Liebe“ (1 Kor 13, 4-8a).
Dabei ist für den Verfasser, dem Apostel Paulus, wichtig: Liebe braucht es nicht nur in Familie, zwischen Partnern und Kindern. Das Hohelied der Liebe ruft dazu auf: Liebe ist etwas, was das menschliche Miteinander prägen soll. Wir sollen einander mit Liebe begegnen, unser Umgang miteinander soll geprägt sein von Respekt und Achtung, auch wenn uns das im Alltag, im ganz normalen Leben manchmal gar nicht so leicht fällt.
Paulus ist einer, der das Leben kennt, der auch viel Leid, Verfolgung, Eifersucht erlebt und erfahren hat. Den ersten Korintherbrief schreibt Paulus an die von ihm gegründete Gemeinde, weil er gehört hat, dass es dort Spaltungen gibt, heftige Konflikte – eben all die Menschlichkeit – die Liebe so oft verletzen und zerbrechen lassen. Paulus weiß ganz genau, wie die Menschen ticken. Wenn er also trotz aller Enttäuschungen mit solcher Leidenschaft über die Liebe spricht, dann tut er dies, weil er weiß: Es handelt sich bei der Liebe um eine Macht, die größer ist als wir Menschen. So möchte ich einen Blumenstrauß binden, wenigstens symbolisch.
Einen Blumenstrauß für alle Kranken und für die, die ihnen hilfreich zur Seite stehen.
Einen Blumenstrauß für die, die bis an ihre Belastungsgrenzen und darüber hinaus gefordert sind und sich einsetzen.
Einen Blumenstrauß für die, denen wir persönlich viel zu verdanken haben und für die, um die wir uns Sorgen machen.
Einen Blumenstrauß an alle, die Valentin oder Valentina heißen und ihren Namenstag feiern.
Möge die Liebe Gottes um sich greifen und unser Leben hell machen, damit wir achtsam und gut miteinander leben lernen. Mit Liebe wird selbst der kleinste, bescheidenste, unscheinbarste Beitrag zu etwas Großartigem.
Pfarrer Martin Berker, St. Josef Neu-Isenburg