Schmuckband Kreuzgang

Gemeinsam laut denken - Wie wollen Christen Glauben und Leben heute feiern?

2018_gemeinsam-laut-denken (2)kl (c) C.Jeuck
2018_gemeinsam-laut-denken (2)kl
Datum:
Sa. 8. Sept. 2018
Von:
Ursula Pitsch

Der Einladung zum "laut denken" zur Frage, wie wir heute als Christen unser Leben und unseren Glauben feiern wollen, sind am 4. September einige aufgeweckte Geister aus der ganzen Pfarrgruppe gefolgt. Die etwas ungewohnte Art des Dialogs, die ich angeboten hatte, sorgte für einen intensiven und besonderen Austausch zur Kernfrage. Dabei wurde deutlich, dass ein neues Format oder eine ganz andere Art Gottesdienst zu feiern nicht das Thema ist.

Für die, die sich versammelt hatten, hat die Eucharistiefeier so wie sie ist, ihren Wert, vor allem dann, wenn man merkt, dass das Wort Gottes mit dem eigenen Leben zu tun hat und man mal "runter kommen" kann. Von besonderer Bedeutung jedoch ist die Musik und die Möglichkeit des Austauschs im Kontext des Gottesdienstes, vielleicht beim Kirchen-Café, wie es in St. Peter und Paul manchmal möglich ist, oder einfach so. Es bleibt für uns alle eine spannende Frage, wie auch in Zukunft Menschen Zugang finden zum Sonntagsgottesdienst. Dabei besteht die Herausforderung des Mitwirkens: Wer macht Musik? Wer kümmert sich um ein Kirchen-Café oder eine andere Art der Austauschmöglichkeit? Und: Wie gelingt es uns, den Gewinn, den wir selbst durch den Gottesdienst erfahren, nach außen zu kommunizieren und zu transportieren.

Die Frage "Bin ich auch ohne Kirchgang Christ?" wurde gestellt, und bleibt als Frage bestehen.
Für mich zentral war neben der thematischen Perspektive aber die gelungene und intensive Art des Austausches. Es ging ja nicht um eine Diskussion, nicht um Ergebnisse, nicht um einen Maßnahmenplan. Ziel war es, die eigenen Gedanken zur Verfügung zu stellen und andere Gedanken zu hören. Die wichtigste Übung war, beim Zuhören nicht sofort innerlich eine Gegenantwort, eine direkte Reaktion zu formulieren, sondern diese vorerst beiseite zu legen und beim Zuhören zu bleiben.
Wie gut tut es, von einander etwas zu erfahren, ohne dass es bewertet und kommentiert wird. Wie bereichernd ist es zu hören, wie er oder sie ganz persönlich Zugang gefunden hat zum Gottesdienst - und wie intensiv kann es für mich sein, den Raum dafür zu haben, davon erzählen zu können - ohne dass es von anderen zerpflückt oder zerredet wird. Für solche Dialoge bin ich sehr dankbar.

(Christian Jeuck, Pastoralreferent)