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Musik am Mainzer Dom

Mainzer Domkonzerte

Mainzer Domkonzerte

Der Mainzer Dom bietet Freunden geistlicher Musik über die Messfeiern und Vespergottesdienste hinaus ein breites Angebot: Die Vielfalt der Domkonzerte reicht von den Orgelmatineen mit namhaften Gastorganisten bis hin zu Programmen, bei denen mehere Chöre, Orchester, Orgel und Dombläser zusammenwirken.

In der Reihe "Mainzer Domkonzerte" werden bevorzugt Musikwerke aufgeführt, die in Gottesdiensten nicht oder nur selten Platz finden sowie große Oratorien und Uraufführungen moderner Kirchenmusik. So erlebten Kompositionen von Volker-David Kirchner, Theo Brandmüller und Karl-Josef Müller im Dom ihre Premieren.

Kartenvorverkauf

Um die Mainzer Domkonzerte weiterhin auf hohem Niveau realisieren zu können, wird für die Konzerte "ZWANZIGNULLFÜNF" 10 Euro Eintritt erhoben. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt. Der Eintritt zu den Orgelmatineen "ZWÖLFNULLFÜNF" ist frei. Um eine Spende zur Deckung der Kosten wird herzlich gebeten.
Für Benefizkonzerte und die Reihe "Internationaler Orgelsommer" gelten eine gesonderte Preisgestaltung.

Der Kartenvorverkauf für die Domkonzerte beginnt am 9. Oktober 2023 im Infoladen, 
Öffnungszeiten: 
Mo.-Fr. 10:30 -13:00 Uhr und 15:00 -17:00 Uhr
Sa.       10:30 -14:00 Uhr

Ladenanschrift: Heiliggrabgasse 8, 55516 Mainz

Vorverkaufsstelle: Infoladen des Bistums Mainz , Heiliggrabgasse 8, infoladen@bistum-mainz.de


 

Mainzer Domchöre

Am Mainzer Dom ist die kirchliche Chormusik ein zentraler Aspekt der Liturgie. Der 1866 gegründete Mainzer Domchor (Knabenchor), die Domkantorei St. Martin Mainz (Erwachsenenchor) und der Mädchenchores am Dom und St. Quintin teilen sich diese Aufgabe.

Hauptaufgabe der 3 Chöre ist die musikalische Gestaltung der Gottesdienste im Hohen Dom zu Mainz. Im Wechsel aber auch gemeinsam singen sie in den sonntäglichen Gottesdiensten, Messen und an hohen Festtagen. Zudem versieht der Mädchenchor den liturgisch-musikalischen Dienst in der Pfarrkirche St. Quintin.

Die Chöre treten auch bei weltlichen Konzerten auf. Sie gehen mehrfach im Jahr auf Konzertreisen sowohl in Deutschland, als auch ins Ausland. Das Programm bietet einen Querschnitt durch das breitgefächerte Repertoire von der Gregorianik bis hin zur modernen klassischen Musik. 

Dommusiker

Daniel Beckmann wurde 2010 zum Domorganisten an den Hohen Dom St. Martin zu Mainz berufen. Seither initiierte er die monatlichen Orgelmatineen und den Internationalen Orgelsommer und plant gemeinsam mit dem Bischöflichen Domkapitel einen Domorgelneubau. Nach Lehrverpflichtungen an der Musikhochschule Detmold und den Universitäten von Paderborn und Mainz wurde ihm 2016 eine Honorarprofessur für künstlerisches Orgelspiel und liturgisches Orgelspiel/Improvisation an der Hochschule für Musik Mainz übertragen. Lebenslauf, Hörproben und weitere Informationen finden Sie auf seiner Internetseite domorgel-mainz.de

Im März 2012 wurde Karsten Storck von Karl Kardinal Lehmann zum Domkapellmeister am Hohen Dom zu Mainz berufen. Seitdem leitet er den Mainzer Domchor (Knabenchor), die Domkantorei St. Martin sowie das Domorchester und trägt die Gesamtverantwortung für die mehr als 400 Musizierenden in allen Ensembles der Mainzer Dommusik.

Domorgel

Die Geschichte der Orgeln im Mainzer Dom reicht in das 15. Jahrhundert zurück. Bereits 1468 wurde wohl eine Orgel im Ostchor aufgestellt. Die 1547 für den Westchor auf dem Lettner errichtete Orgel beseitigte man bereits 1571. Die von Veit ten Bent 1565 geschaffene große "Schwalbennest-Orgel" im Langhaus ging mit der Zerstörung des Doms 1793 verloren.

Die gegenwärtige Orgel gehört zu den kompliziertesten Anlagen ihrer Art in Europa und geht im Wesentlichen auf eine Klais-Orgel aus dem Jahr 1928 zurück. Sie wurde in den 1960er Jahren durch die Firma Kemper in Lübeck verändert und erweitert. Seit 1965 verteilt sich die Gesamtanlage mit derzeit 114 Registern und 7986 Pfeifen auf drei Teilwerke im Westchor, Querhaus und im Ostchor. Diese können von Spieltischen für den West- und Ostchor oder gemeinsam vom sechsmanualigen Zentralspieltisch auf der Orgelempore am Hauptaltar aus bedient werden.

2003 wurde zur Orgelanlage die "Kardinalstrompete" neu hinzugefügt, ein Chamaden-Register mit 140 Millimeter Winddruck. Die 58 Horizontalpfeifen stehen im Wächterhäuschen des nördlichen Querhauses und werden nur zu besonderen Anlässen eingesetzt.

Gotthard-Kapelle, Memorie sowie die Ostkrypta besitzen jeweils eigene Orgeln.

Seit fast 30 Jahren laufen die Planungen für eine neue Mainzer Domorgel. Die alte Orgel ist schon länger marode; die Orgel aus den sechziger Jahren ist nicht sanierbar. Ungünstig ist auch der alte Standort. Im Mainzer Dom entsteht eine der größten Orgeln Deutschlands. Der zweite Bauabschnitt wird im Sommer vollendet. Videostatements von Domorganist Daniel Beckmann und em Domdekan Heinz Heckwolf zur neuen Domorgel.

Trompete Notenständer

Dombläser

Die Mainzer Dombläser umrahmen an hohen Feiertagen die Pontifikalämter (Bischofsgottesdienste) am Hohen Dom zu Mainz. Unter dem Namen Mainzer Dommusik besteht diese Einrichtung seit über 140 Jahren und geht auf die Hof- und Militärmusik am kurfürstlichen Hof in Mainz zurück. 1985 wurde die Besetzung von Domkapellmeister Professor Mathias Breitschaft geändert und es entstand die jetzige Formation, die aus zwei Trompeten, Horn, Posaune und Tuba besteht. Mit dieser Besetzung, die sich seit der Renaissance-Musik durchgesetzt hat, wird nun am Mainzer Dom festliche Bläsermusik aller Epochen gepflegt. Neben Kirchenkonzerten im In- und Ausland konzertiert das Ensemble bei Matineen, Serenaden, Open-Air-Konzerten, musikalischen Umrahmungen, Empfängen und unterschiedlichen Veranstaltungen. Zudem tritt das Ensemble auch in großer Blechbläserbesetzung auf, unter anderem in Kombination mit Orgel und Schlagwerk. Das weitläufige Programm beinhaltet ein umfangreiches Repertoire aller Musikrichtungen, das von Klassik über Jazz bis zu Pop reicht. Zahlreiche CD- und Rundfunkproduktionen dokumentieren die künstlerische Spannbreite des Ensembles.


 

Glocken

Glockenklang ist Teil der Kirchenmusik. Es stimmt als eine Art Präludium auf die Gottesdienste ein, gedenkt der Toten und läutet Sonn- und Festtage ein. Das Angelus-Läuten lädt darüber hinaus zum privaten Gebet ein.

Das Domgeläute besteht heute aus neun Bronzeglocken, die alle im Glockenstuhl des Westturms über der Turmuhr aufgehängt sind. Vier Glocken wurden 1809 gegossen, weitere vier stammen aus dem Jahr 1960. Seit Mai 2002 ertönt zudem die neue Heilig-Geist-Glocke. Das Geläute ist heute computergesteuert.

Geschichte

Der Mainzer Dom besitzt seit seinen Anfängen Glocken. Mehrfach wurden die Geläute zerstört und anschließend wieder neu errichtet. Schon in der romanischen Zeit besaßen die beiden großen Domtürme jeweils ein eigenes Geläut: Während die Glocken im Westturm die Stiftsgottesdienste anzeigten, diente der Ostturm ausschließlich dem Geläute für die Dompfarrei. Beim Besuch des Kaisers schallte das "Classicum", ein Vollgeläute aller Glocken, über die Stadt. Heute befindet sich nur noch im westlichen Vierungsturm eine Glockenstube.

Noch zu Beginn des 18. Jahrhunderts hatte der Dom schätzungsweise 16 Glocken. Im Westturm hing mit der "Hosanna" aus dem Jahr 1298 die älteste und zweitgrößte Domglocke mit fünf Tonnen Gewicht. Mit rund neun Tonnen gehörte "Marienglocke" von 1490 zu den größten Glocken des Mittelalters überhaupt. Weiterhin bekannt sind die "Silberglocke" (1490) sowie die "Bemberle" genannte Glocke von 1618.

Im Ostturm hingen mindestens neun Glocken in einem sternförmigen Holzstuhl, darunter die "Bretzelglocke" (1407), die "Kreuz- und Gewitterglocke" (1491) und die größte mit der Bezeichnung "Zwölf-Uhr-Glocke" (1598).

Beim Turmbrand von 1767 wurde die Glockenanlage des Westturms zerstört. 1773 schuf der Mainzer Gießer Martin Roth ein neues Hauptgeläute mit vier Glocken und weiteren Sologlocken. Durch die Beschießung der Kathedrale 1793 wurden die Domglocken mit einer einzigen Ausnahme vernichtet. Doch auch die schwer beschädigte "Bonifatiusglocke" musste schließlich eingeschmolzen werden.

1809 konnte Bischof Colmar vier neue Glocken für den wiederaufgebauten Dom anschaffen und am 24. September weihen. Für die größte Glocke (Grundton b°) verwendete Glockengießer Joseph Zechbauer das Metall von drei preußischen Kanonen, die französische Truppen in der Schlacht von Jena und Auerstädt (1806) erbeutet hatten. Die Kanonen schenkte Napoleon I. dem Mainzer Bischof. Die Martinus-Glocke zeigt ein Bildnis des Heiligen, die Inschrift erinnert an den französischen Kaiser.

Alle vier Glocken entgingen während der beiden Weltkriege der Einschmelzung, ebenso blieb der große Eichenholz-Glockenstuhl aus dem Jahr 1809 original erhalten. Der letzte Mainzer Kurfürst-Erzbischof von Dalberg hatte ihn gestiftet.

1960 wurde der Klang von drei Glocken korrigiert und das Geläut um vier weitere Glocken ergänzt, die der Heidelberger Glockengießer Friedrich Wilhelm Schilling schuf. Nach zweijähriger technischer Sanierung des Glockenstuhls und musikalischer Korrektur vervollständigt seit 2002 die neue Heiliggeist-Glocke das Domgeläute.

Läutordnung

Es bestehen drei verschiedene Geläutklassen, die den Funktionen des Doms als Kathedralkirche des Bischofs (Pontifikalgeläute), Kirche des Domkapitels und Domstifts (Stiftsgeläute) und Pfarrkirche der Domgemeinde (Pfarrgeläute) entsprechen. Für Pfarrgottesdienste kommen bis zu vier Glocken zum Einsatz, für Stiftsgottesdienste bis zu sieben. Nur bei Pontifikalgottesdiensten schlägt darüber hinaus als achte, die dem heiligen Martinus geweihte Domglocke an. Für die verschiedenen Gottesdienstformen musizieren die Glocken in einem jeweils eigenen Zusammenspiel.

Stiftsämter im Advent und während der Österlichen Bußzeit haben ein abweichendes Geläute. An Karfreitag und Karsamstag schweigen die Glocken.

Neben dem unmittelbaren Ruf zum Gottesdienst läuten die Glocken Sonn- und Feiertage bereits am Vorabend um 18 Uhr mit dem Geläut des Hauptgottesdienstes des folgenden Tages ein. Biblisch gesehen beginnt der Tag schon mit dem Vorabend.

Abweichend davon kündigt ein zehnminütiges Festläuten aller neun Glocken die Feiertage Weihnachten, Pfingsten und Fronleichnam am Vortag bereits um 12 Uhr an. Ebenso werden der Jahreswechsel in der Silvesternacht sowie weitere besondere Ereignisse musikalisch angezeigt, etwa bei einer Papstwahl oder der Kardinalserhebung eines Mainzer Bischofs.

Ist die große Martinus-Glocke für 30 Minuten alleine zu hören, verkündet sie den Tod eines Papstes oder Bischofs. Ertönt die Martinus-Glocke für 15 Minuten, zeigt sie den Tod eines Mitglieds des Mainzer Domstifts an.

 

Domglocken

Angelus-Läuten

Jeden Tag erklingt morgens, mittags und abends die Willigis-Glocke jeweils dreimal eine Minute lang und lädt zum privaten Gebet ein. Die Abfolge entspricht dem Angelusgebet, das dreimal den Englischen Gruß "Gegrüßet seist du, Maria" (Ave Maria) vorsieht.

An den Festtagen Weihnachten, Ostersonntag, Pfingstsonntag, Fronleichnam und Allerheiligen läutet am Mittag die große Martinus-Glocke anstelle der Willigis-Glocke. Dem abendlichen Angelusläuten schließt sich mit dem Läuten der Heiliggeist-Glocke ein kurzes Totengedenken an.

Läutzeiten

Morgens: 6.15 Uhr werktags, 7.30 Uhr sonntags
Mittags: 12.00 Uhr
Abends: 18.30 Uhr