Familienmodelle in Deutschland

Untersucht vom Statistischen Bundesamt

Familienmodelle (c) Statistisches Bundesamt
Familienmodelle
Datum:
Di. 5. Apr. 2016
Von:
Nicole Sieben

Unterschiedlichste Familienformen gibt es lt. einer Statistik von 2014 des statistischen Bundesamtes. 

Kleinfamilie

26 Prozent der 13 Millionen Kinder wachsen ohne Geschwister auf. In Ostdeutschland lebten sogar 34 Prozent der Jungen und MКdchen in einer solchen Kleinfamilie. Im Westen liegt der Anteil der Einzelkinder bei 25 Prozent.

Großfamilie

In Deutschland leben kaum noch Großfamilien mit drei und mehr Generationen unter einem Dach zusammen. In nur 0,5 Prozent der Haushalte leben GroІeltern mit ihren Kindern und Enkeln zusammen. Auch kinderreiche Paare sind selten. Nur jedes vierte Kind hat zwei oder mehr Geschwister.

Alleinerziehende

In 1,6 Millionen Familien - das sind gut 20 Prozent - wachsen minderjährige Kinder bei nur einem Elternteil auf. Dabei spielten die Väter klar die Nebenrolle: In fast neun von zehn Fällen leben die Kinder bei der Mutter. In Westdeutschland liegt der Anteil der Alleinerziehenden deutlich niedriger als in den Ost-Bundesländern einschließlich Berlin.

Kernfamilie

Von der Kernfamilie wird zum Beispiel gesprochen, wenn es nur um zwei Generationen geht: Eltern und Kinder. Im klassischen Fall sind die Eltern verheiratet, aber der Begriff kann sich auch auf nichteheliche und gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften oder Alleinerziehende mit Nachwuchs beziehen.

Patchworkfamilie

Überwiegend nach Ehescheidungen entstehen Stief- oder Patchworkfamilien. Sie können recht groß sein und sich im Verlauf des Lebens mehrmals verändern. Studien zufolge leben etwa 14 von 100 Familien mit minderjährigen Kindern nach dem Patchwork-Modell.

Regenbogenfamilie

Wachsen Kinder bei gleichgeschlechtlichen Elternpaaren auf, wird auch von Regenbogenfamilien gesprochen. Der Name ist abgeleitet von der Regenbogenfahne, dem weltweiten Symbol der Lesben und Schwulenbewegung. Nach Schätzungen leben bundesweit 7000 Kinder in Regenbogenfamilien, 92 Prozent davon bei zwei Müttern.

Co-Parenting

Für die "gemeinsame Elternschaft" kommen Menschen zur Verwirklichung ihres Kinderwunsches zusammen, ohne ein Liebespaar zu sein. Diese Sonderform einer konstruierten Design-Familie gewinnt in einigen Ländern langsam an Zustimmung. In den USA sollen bereits mehrere Tausend solcher Familien existieren. Außerdem sprechen Fachleute auch von Co-Parenting, wenn sich Eltern trennen, aber die Erziehung trotzdem weiter gemeinsam mit gleichen Rechten gestalten wollen.