Caritas und Sozialdienst katholischer Frauen setzen sich für eine lebensbejahende Gesellschaft ein

Pränataldiagnostik ist Schwerpunkt der ökumenischen „Woche für das Leben“

Datum:
Fr. 20. Apr. 2018
Von:
Marie-Christin Böhm
Mainz. Die von der evangelischen und katholischen Kirche gemeinsam getragene Woche für das Leben vom 14 – 21.04.2018 beschäftigt sich unter der Überschrift „Kinderwunsch - Wunschkind – Unser Kind“ mit Fragen rund um das Thema Schwangerschaft und Pränataldiagnostik.

Die Schwangerschaftsvorsorge hat sich rasant weiter entwickelt. Immer mehr Risiken für Mutter und Kind können frühzeitig entdeckt und vermieden werden. 

Diese grundsätzlich gute Entwicklung zeigt gleichzeitig auch negative Auswirkungen. So wächst der Druck auf werdende Eltern, Erkrankungen oder Auffälligkeiten des ungeborenen Kindes frühzeitig aufzudecken. Ein eventuelles genetisches Risiko macht vielen Angst: Was ist, wenn unser Kind behindert ist? Die Möglichkeit, geschädigte Chromosomen zu identifizieren, führt heute in vielen Fällen dazu, dass bei einem Hinweis auf ein Down-Syndrom-Risiko die Schwangerschaft abgebrochen wird.

So verständlich der Wunsch von Eltern nach einem gesunden Kind ist - dieser Wunsch kann jedoch nicht der alleinige Bewertungsmaßstab der Entscheidung für oder gegen die Fortführung einer Schwangerschaft sein. Die psychosoziale Schwangerschaftsberatung von Caritas und der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) Schwangeren und Paaren bietet Unterstützung und Begleitung vor, während und nach pränataldiagnostischen Untersuchungen an. In kritischen Situationen gilt es, betroffene Frauen und Männer zu begleiten, zu beraten und über das Leben mit einem behinderten Kind zu informieren. Gerade im Umgang mit den individuellen Fähigkeiten, Unzulänglichkeiten und Einschränkungen ihrer Mitglieder zeigt sich eine lebensbejahende Gesellschaft. „Wir als Caritas setzen uns für eine Welt ein, in der jedes Leben mit der gleichen Würde ausgestattet ist“ sagt Thomas Domnick, Caritasdirektor im Bistum Mainz.

Familien mit einem behinderten Kind erhalten vielfältige Unterstützung: Hilfe bei der Beantragung finanzieller Beihilfen, Aufbau eines Netzwerkes und bei Bedarf Vermittlung von Selbsthilfegruppen sowie Beratung und Begleitung. Die Beratung kann darüber hinaus auch bei Fragen der Familienplanung, während der Schwangerschaft - bis zum 3. Lebensjahr des Kindes, nach Tot-und Fehlgeburt und nach einem Schwangerschaftsabbruch in Anspruch genommen werden. „Wir nehmen uns Zeit für Ängste und Zweifel, zeigen Perspektiven auf und kooperieren mit Hebammen und niedergelassenen Frauenärztinnen“.

Die Schwangerschaftsberatungsstellen von Caritas und des SkF beraten unabhängig von Konfession und Nationalität. Die Beratung ist kostenfrei und ergebnisoffen. (Adressen der Schwangerschaftsberatungsstellen in der Diözese Mainz unter www.caritas-bistum-mainz.de).