Theresien Kinder- und Jugendhilfezentrum und St. Josephshaus e.V.:Hearing Präventions- und Kinderschutzkonzept
Die Verpflichtung zu einem solchen Konzept für jede Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung betont Thomas Domnick, der Vorstandsvorsitzende des Vereins. Allerdings geht das Theresien Kinder- und Jugendhilfezentrum und St. Josephshaus einen Schritt weiter, indem es nicht nur ein Konzept erarbeitet, sondern auch alle relevanten Akteure einbindet, vernetzt und Kooperationen vertieft.
Bei einer Veranstaltung, die als "Hearing" bezeichnet wurde, kamen mehr als 50 Teilnehmer zusammen, darunter hauptsächlich Mitarbeiter der drei Einrichtungen des Vereins sowie Vertreter der Jugendämter der Landkreise Darmstadt-Dieburg und Offenbach, der Hochschule Darmstadt und des hessischen Sozialministeriums. Der Fokus lag auf der kontinuierlichen Verbesserung des Kinderschutzes, der Prävention und der Situation der rund 750 Menschen, die in den Einrichtungen tätig sind.
Thomas Domnick betonte die Wichtigkeit der Zusammenarbeit mit den Behörden und die Verantwortung gegenüber den 300 betreuten jungen Menschen in der Einrichtung. Dabei sei die Etablierung einer Fehlerkultur entscheidend, um Fehler zu erkennen, anzuerkennen und entsprechende Maßnahmen abzuleiten.
Die Grundlage des erarbeiteten Konzepts liegt in der Auseinandersetzung mit sexualisierter Gewalt, wobei betont wird, dass Gewalt in verschiedenen Formen und Konstellationen auftreten kann. Mitarbeiter, Team- und Bereichsleiter sind aufgefordert, ihre "Bauchgefühle" zu artikulieren, um einen effektiven Schutz zu gewährleisten.
Petra Dinger vom Landkreis Offenbach betonte die Notwendigkeit, die Beschäftigten zu ermutigen und erhebliche Abweichungen im entwicklungspsychologischen Verhalten im Team anzusprechen. Die Wahrnehmung und Wirklichkeit des Kindes müsse im Sinne des Kinderschutzes berücksichtigt werden.
Der Bericht hebt hervor, dass das St. Josephshaus in der Vergangenheit Herausforderungen bezüglich sexueller Gewalt erlebt hat, die in der "Studie zu Taten gegen die sexuelle Selbstbestimmung seit 1945 im Verantwortungsbereich des Bistums Mainz" dokumentiert sind. Die Studie verdeutlichte die Notwendigkeit einer verbesserten Fehlerkultur und verstärkten Zusammenarbeit mit den Behörden.
Abschließend wurde betont, dass die Prävention von Gewalt in der Kinder- und Jugendhilfe von zentraler Bedeutung ist, um den Teufelskreis von Missbrauchserfahrungen zu durchbrechen und den betreuten Jugendlichen gewaltfreie Lösungswege aufzuzeigen.