Adalbert III. von Sachsen (Administrator) (um 1467–1484) 

Herzog zu Sachsen

1481 Koadjutor des Erzbischofs von Mainz

1482–1484 (71.) Administrator des Erzbistums Mainz

 

Adalbert zu Sachsen wurde um das Jahr 1467 als dritter von fünf Söhnen des Kurfürsten Ernst von Sachsen-Wittenberg († 1486) und der bayerischen Herzogstochter Elisabeth († 1484) geboren. Mit dem Herzogtum Sachsen-Wittenberg war 1423 die Kurwürde an das nordthüringische Adelsgeschlecht der Wettiner, seit Thimo († 1090) so nach ihrer Burg Wettin genannt, gefallen. 1486 folgte Friedrich III. der Weise seinem Vater als Kurfürst. Ihm folgte 1525 sein Bruder Johann der Beständige († 1532). Der 1464 geborene Ernst erhielt 1476 das Erzbistum Magdeburg und wurde 1479 zusätzlich Koadjutor von Halberstadt. Politische Konstellationen begünstigten, dass Adalbert 1479 mainzischer Provisor in Erfurt und Oberamtmann im erzstiftischen Eichsfeld wurde und 1480 die einträglichen Stellen eines Amtmanns von Algesheim und Amöneburg, beide ebenfalls erzstiftisch, erhielt.

Seine Ernennung zum Apostolischen Protonotar und die Bestätigung seiner Wahl zum Koadjutor des Erzbischofs von Mainz (12. Januar 1481) wurden offenbar auf einer Romreise von seinem Vater durchgesetzt. Durch die Wahl Adalberts wollten die Domherren das nach Reichsfreiheit strebende Erfurt wieder an Mainz binden und den wertvollen thüringischen Besitz gegen sächsische Bestrebungen sichern. In den in Amorbach 1483 mit dem Rat von Erfurt vertraglich abgeschlossenen „Concordata Adalberti‟ konnten in diesem Sinne wichtige Ergebnisse erzielt werden. 1482 wurde Adalbert ins Domstift aufgenommen. Am 6. Mai 1482 trat er mit dem Tod von Erzbischof Diether von Isenburg als bestätigter Koadjutor sofort dessen Nachfolge an. Am 8. Mai 1482 beschwor und unterzeichnete er die Wahlkapitulation. Da ihm das kanonische Alter fehlte, wurde er vorerst nur Administrator. Zu den wenigen bekannten offiziellen Handlungen seines Pontifikats zählt die Bestätigung von Johannes Trithemius zum Abt von Sponheim am 15. August 1483 in der erzbischöflichen Residenz zu Steinheim am Main. Am 1. Mai 1484 starb Adalbert in Aschaffenburg. Er wurde im Dom zu Mainz beigesetzt. Sein Grabdenkmal schuf der sogenannte Adalbertmeister.

Friedhelm Jürgensmeier

 

Text aus: Gatz, Erwin (Hrsg.), Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches. Teil: 1448 bis 1648, unter Mitw. von Clemens Brodkorb, Berlin: Duncker und Humblot 1996, S. 2–3. Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Verlags.