Mainz. Sein Buch steht seit Monaten auf den Bestsellerlisten: „Ein Hof und elf Geschwister. Der stille Abschied vom bäuerlichen Leben“. Anhand seiner eigenen Familie beschreibt der Historiker Professor Ewald Frie darin den Wandel bäuerlichen Lebens im 20. Jahrhundert in Deutschland. 2023 erhielt er dafür den Deutschen Sachbuchpreis. Jetzt ist Frie Gast der aktuellen Folge des Podcasts „Lebensfragen“ aus dem Bistum Mainz. Gemeinsam spricht er mit dem Mainzer Bischof Peter Kohlgraf und der Journalistin Anja Schneider zum Thema: „Traktor, Pastor und was nun? Bauernhöfe, Dorfkirchen und ihre Zukunft“.
Bischof Kohlgraf, der in einem Kölner Vorort aufgewachsen ist, erinnert sich daran, dass es in seiner Jugend noch so genannte Flurprozessionen gab: „Wir zogen durch die Straßen und beteten um eine gute Ernte für die Bauern.“ Seine älteren Geschwister hätten den Katholizismus und seine Rituale noch als eine „Lebensversicherung des bäuerlichen Agrarbetriebs“ erlebt, berichtet Professor Frie. Für die jüngeren Geschwister habe sich der Katholizismus dann u.a. zu einer Hilfe für das eigene gute Leben entwickelt, wo es mehr um die eigene Person und das persönliche Gebet ging.
Zum Podcast „Lebensfragen“
Der Podcast „Lebensfragen. Menschen im Gespräch mit Bischof Peter Kohlgraf und Anja Schneider“ ist thematisch bewusst sehr offen gehalten: Thema können alle Fragen werden, die Menschen bewegen, die relevant für ihr Leben sind. Die Gespräche sind dabei nicht allein auf Diskussion oder die fachliche Auseinandersetzung angelegt – vielmehr bringen die Gesprächspartnerinnen und
-partner ihre persönlichen Erfahrungen und Perspektiven in den Austausch ein. Dabei geht es insbesondere um den Dialog zwischen einer christlich geprägten Sichtweise und anderen Zugängen – und darum, Schnittmengen, aber auch Unterschiede zwischen den verschiedenen Perspektiven auszuloten.
Hinweise: