Dass ich ihm am Reformationstag 2016 als erstem Katholiken die Luthermedaille des Rats der EKD überreichen durfte, war mir deswegen eine besondere Ehre. Und wenn ich es richtig wahrgenommen habe, hat er sich darüber auch sehr gefreut. Ich danke Gott für den Segen, den er auf das Leben von Karl Lehmann gelegt hat. Und ich danke Gott für all den Segen, der aus seinem Leben für so viele andere erwachsen ist. Ich selbst zähle mich auch zu diesen Menschen, und viele in unserer Evangelischen Kirche mit mir.
Auch wenn wir wissen, dass alles, was wir über den Himmel sagen können, nur Bilder sind: Ich wage, mir vorzustellen, wie Karl Lehmann jetzt die Gnade Gottes erfährt, an die er geglaubt hat. Wie er jetzt im Himmel auf die Freude und Heiterkeit der Engel stößt, von denen er beim befreienden Lachen im Karneval jedenfalls eine Ahnung bekommen hat. Dass er in der Ewigkeit den endgültigen Sieg des Lebens feiert, von dem er im Fuß- ball bei den Siegen seines FSV Mainz 05 doch nur einen kleinen irdischen Abglanz erle- ben konnte. Dass er jetzt in der ganzen Fülle die Einheit mit Gott erfährt, die er in der Liturgie hier in dieser Kirche so oft jedenfalls ansatzweise spüren durfte.
Wir geben sein Leben nun zurück in Gottes Hand. Wir sind durch dieses Leben reich beschenkt worden. Dafür loben wir Gott von einer Ewigkeit in die andere.