Grußwort zur Amtseinführung des neuen Bischofs von Limburg, Prof. Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst, am 20. Januar 2008 im Hohen Dom zu Limburg

Datum:
Sonntag, 20. Januar 2008

Herr Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst,

Herr Kardinal Meisner als Metropolit,

Herr Apostolischer Nuntius,

liebe Mitbrüder im Dienst als Bischof, Priester und Diakone,

verehrte, liebe Schwestern und Brüder!

Auch die Deutsche Bischofskonferenz freut sich mit Ihnen allen, dass knapp innerhalb eines Jahres nach dem 75. Geburtstag von Bischof Franz Kamphaus heute mit Dankbarkeit der Nachfolger als neuer Oberhirte eingeführt werden kann. Ich begrüße Sie auch hier im Limburger Dom als neuen Bischof von Limburg inmitten unserer Bischofskonferenz, die Sie schon seit vier Jahren kennen.

Wir freuen uns auch, dass mit Ihnen und dem neuen Erzbischof von München und Freising, Reinhard Marx, sowie dem künftigen Bischof von Speyer, Karl-Heinz Wiesemann, jüngere, jedoch bereits erfahrene Mitbrüder die Verantwortung in unseren Diözesen übernehmen. Sie bringen schon eine gute Erfahrung mit, da Sie in Ihrem Heimatbistum Münster als Regionalbischof mitverantwortlich waren für die größte Region des Bistums Münster Steinfurt/Borken.

Jeder Anfang ist mehr als nur ein zeitlicher Beginn. Es ist auch eine tiefer führende Gründung und Annahme. Deshalb freuen wir uns alle über die gute Resonanz und die freundliche Zustimmung, die Sie überall bekommen haben.

Sie bringen Ihre Erfahrung und Ausbildung als wissenschaftlicher Theologe für die Praktische Theologie mit, auch in dieser Hinsicht wandeln Sie in den Spuren von Bischof Franz Kamphaus. Ihre Kompetenz hat uns schon bisher viel geholfen und gutgetan. Sie sind nicht zufällig in unserer Bischofskonferenz Mitglied der beiden wichtigen Kommissionen für die Seelsorge und für die Weltkirche und tragen als Vorsitzender der zuständigen Unterkommission nicht nur besondere Verantwortung für die Mission, sondern haben durch Ihre Studienaufenthalte in Frankreich und in den Vereinigten Staaten Erfahrungen gesammelt, wie der Glaube heute vor allem ungetauften Erwachsenen vermittelt werden kann und welche Orte in Kirche und Gesellschaft dafür besonders geeignet sind. Gerade wir im Rhein-Main-Gebiet brauchen in einer so mobilen Gesellschaft eine grundlegend missionarische Seelsorge. Dazu gehört natürlich auch ein intensiver Dialog einerseits und eine große Sensibilität der Caritas in der Kirche für die neuen Gesichter der Not. Hier gibt es auch bei uns in einem neuen Sinn die Erfahrung der Weltkirche vor Ort, nicht zuletzt in Frankfurt.

Diesen Weg, lieber Mitbruder Franz-Peter Tebartz-van Elst, liebe Mitchristen, wollen wir in unserem Land und in unseren Diözesen nun mit frischem Mut gemeinsam weitergehen. Der Stab für das Rennen in der Arena Jesu Christi wird immer wieder weitergegeben. Wir Bischöfe in Hessen, in Fulda, Mainz und auch Paderborn, freuen uns über die neue Gemeinschaft, die wir schon vielfach gut miteinander erfahren haben und auch mit unseren evangelischen und orthodoxen Brüdern fruchtbar weiterführen wollen.

In diesem Sinne sage ich Ihnen ein von Herzen kommendes Willkommen und bedanke mich auch sehr herzlich bei Ihrem Diözesanadministrator Dr. Günther Geis für die ausgezeichnete Zusammenarbeit in der Sedisvakanz.

(c) Karl Kardinal Lehmann 

 

von Karl Kardinal Lehmann, Bischof em. von Mainz

Copyright: Karl Kardinal Lehmann, Mainz