Meditation zur Einweihung der Glasfenster und des Altarbildes in der Sakramentskapelle des Hohen Doms

am 11. September 2007 in Mainz

Datum:
Dienstag, 11. September 2007

am 11. September 2007 in Mainz

Der Mainzer Dom hat mindestens zwei stille Bereiche, die dem Beter, aber auch dem suchenden Menschen, der etwas verweilen möchte, einen Ort der Stille gewähren. Dies ist die Gotthard-Kapelle, die den ältesten Teil des Doms darstellt, und die Sakramentskapelle im Inneren des Domes selbst. Beide sind dafür auch besonders geeignet durch die eucharistische Gegenwart des Herrn in einem Tabernakel. „Daher zählt sie (die Sakramentskapelle) zu den heiligsten Stätten im Dom und ist ein Ort des Gebetes und der Stille. Der Raum sollte eine entsprechende Atmosphäre ausstrahlen und bereits durch die Lichtführung als meditativer Ort ausgewiesen sein. Ein schützendes Gitter soll als Abtrennung zum übrigen Kirchenraum dienen, das den Beter vor störenden Blicken bewahrt.“ (H.-J. Kotzur, Glasmalerei von Johannes Schreiter, in: Domblätter 8/2006, 17-21, hier: 17) Herrn Dr. Kotzur danke ich schon jetzt für die intensive und kompetente Begleitung des ganzen Projektes.

Schon lange aber war spürbar, dass die Kapelle in der bisherigen Ausstattung diesen Anforderungen nicht entsprechen konnte. Es wurden Klagen laut, die Sakramentskapelle sei wenig einladend und schon durch die Nordorientierung zu dunkel. Der Schutz beim Beten der Menschen durch das Gitter sei unzulänglich. Immer wieder gab es auch Forderungen, das alte Altarbild, das verloren war, durch ein neues zu ersetzen. Nach vielen Überlegungen und manchen Experimenten dürfen wir heute den Abschluss einer gelungenen Neugestaltung der Sakramentskapelle in großer Dankbarkeit begehen.

Jeder Eingriff in einen relativ geschlossenen Raum, auch wenn die Jahrhunderte an ihm immer wieder ihre Spuren hinterlassen haben, kann leicht sprengend wirken. Darum ist höchste Aufmerksamkeit geboten. Nun hat die Sakramentskapelle durch ihre Zielsetzung, ihren Ort, ihre Anlage im Ganzen des Doms und durch ihre bisherige Ausstattung einen eigenen, geradezu geschlossenen Charakter, der durch das Gitter noch betont wird. Insofern ergab sich eine gute Möglichkeit, im Gesamtbau des Domes an einer zugleich hervorgehobenen und ziemlich selbstständigen Stelle eine Neugestaltung zu versuchen, die auch den Einsatz moderner Kunst zulässt.

Dies wäre jedoch nicht möglich gewesen ohne die herausragende Fähigkeit von Prof. Johannes Schreiter, dem Raum seine Eigenheit zu lassen, ihn aber dadurch auch wiederum in das Ganze zurückzustellen. Von Anfang an war dem Künstler bei der Gestaltung der beiden neuen Fenster bewusst, dass er dieser Zielsetzung dienen muss. „Dieser Ort ist in erster Linie ein Ort der Anbetung. Daraus ergibt sich für den Künstler die Notwendigkeit, alles Nebensächliche und Ablenkende an Formen und Farbstellungen zu vermeiden. Für den Analphabeten der Stille – und das ist der überzivilisierte Mensch unseres Landes – sind Bilder erforderlich, die jeder Ablenkung den Boden entziehen. Einfachheit und Unaufdringlichkeit des Wahrzunehmenden sind darum gefordert.“ (H.-J. Kotzur, a.a.O., 19)

 Nach meinem persönlichen Eindruck ist dies Prof. Schreiter herausragend gelungen. Man muss dabei die beiden Fenster jeweils in sich und zusammen sehen. Die weißen Lichtbahnen lassen die Helle des Tages eindringen und geben dem Raum Freundlichkeit. Sie erfüllen ihn mit einem eigenen Licht. Aber gleichzeitig wird der Betrachter auch wiederum durch die lichtblauen Bahnen geradezu nach oben mitgenommen, beinahe entrückt. Man wird durch das lichte Blau dem Alltag entrissen und so freier. Dabei wird man durch die weißen und lichtblauen Bahnen von unten nach oben und von oben nach unten geführt. Man lernt Himmel und Erde in ihren ganzen Ausmaßen erkennen. So sieht Johannes Schreiter in den nach oben strebenden Zeichen am unteren Bildrand des linken Fensters Hinweise auf den Beter. Das Fenster wird dadurch sozusagen „geerdet“, und es sind nicht einfach nur unendlich sich verströmendes Licht und die Leere der blauen Farbe, die die Unerreichbarkeit reiner Transzendenz zum Ausdruck bringen. „Wohnt denn Gott wirklich auf der Erde? Siehe, selbst der Himmel und die Himmel der Himmel fassen dich nicht, wie viel weniger dieses Haus, das ich gebaut habe“, spricht Salomo bei der Weihe des Altars (1 Kön 8,27). Diese Zeichen „sind Chiffren der Sehnsucht nach Gott. Eine aus der rechten Figuration auffahrende Linie, in der rubinrotes Glas glüht, möchte Ausdruck der Liebe und des Dankes sein: Gotteslob“. (H.-J. Kotzur, a.a.O., 19) Die Punkte und Linien im Werk von Johannes Schreiter haben eine besondere Bedeutung. Sie führen uns auf eigene Wege, gerade dann, wenn sie Nacht und Dunkel durchmessen und uns ins Weite und Offene bringen. Wir gehören, gerade als Suchende, mit in diesen Himmel und Erde umfassenden Bereich unseres Lebens. Das Bild zeigt also durch feine Zeichen, Linien und Haftpunkte, dass wir uns dabei nicht in der Unendlichkeit verlieren, sondern in unserer Welt bleiben. Dies zeigt auch der mittlere Teil des linken Fensters. Ich fühle mich übrigens auch in der Nähe zu Chagalls Blau in St. Stephan.

Das rechte Fenster gibt nun dieser Sehnsucht eine Antwort. „Im rechten Fenster kommt die sich ausstreckende Klammerform dem Meditierenden geradezu entgegen: Christus Jesus. Und weil Jesus auch Mensch war, hat er dieselbe Gestalt wie die Anbetungschiffren, aber er leuchtet in Goldtönen, einem Hinweis auf seinen Herrlichkeitsleib.“ (H.-J. Kotzur, a.a.O., 19) Wiederum erscheint das glühende Rubinrot, aber nun viel kräftiger und darum auch viel leuchtender, mit aufstrebender Kraft durch das ganze Fenster. Es sind kräftige und doch zugleich verhüllende Blutspuren, die auf das Leiden und Sterben Jesu Christi hindeuten. Sie finden sich an mehreren Stellen, auch in dem von Johannes Schreiter so genannten „Gewebefragment“. Dieses leuchtende Rot breitet sich, wie der Künstler sagt, „unterhalb der spontan gezogenen Kreuzlinien im oberen Teil des Fensters“ aus. Jesu Leben und Sterben für die vielen, ja für alle, verströmt sich überallhin. Doch bleibt das leuchtende Rot wohl auch in sich gefasst. Jesus Christus bleibt gerade in dieser Hingabe er selbst, wie wiederum die Goldtöne zum Ausdruck bringen.

Hier bringen die weißen Bahnen das Licht mächtig von oben. Das konzentrierte Blau des Himmels findet den Weg in unsere Welt. Aber dies ist offenbar nur möglich durch die Passion hindurch, durch Jesu Passion. So, nur so kommt das Licht in die Welt.

Beim ersten Betrachten der Sakramentskapelle hatte ich den unwillkürlichen Eindruck, die Bewegung des zweiten Fensters bereite vor und leite hinüber zum Altar und münde geradezu in das Altarbild. Bernd Zimmer, der Schöpfer des Altarbildes, der in der Kunstszene zu den so genannten „Neuen Wilden“ gezählt wird, ist einen überraschenden Weg gegangen. Er hat das ausdruckstarke, realistische Kreuz nicht einfach auf Golgota eingepflanzt, er führt uns in eine etwas fremde, zunächst namenlose, geradezu magische Landschaft. Er hat jedoch Herrn Dr. Kotzur verraten, dass er für den dargestellten Berg Anregungen bekommen hat vom Monte Lazaro in der Nähe der italienischen Stadt Bobbio, Sitz einer wichtigen Benediktinerabtei und bis vor kurzem auch Bistum. Von hier aus hat im 6. Jahrhundert der heilige Columban, ein irischer Wandermönch, den Glauben auch in das Frankenreich gebracht.

Der Berg ist für den Künstler wichtig. Aber nicht nur für ihn. Denn in den Religionen ist der Berg immer gleichbedeutend mit einem erhabenen, heiligen Ort, von dem aus Gott den Menschen eine besondere Offenbarung schenkt: der Sinai und die Zehn Gebote, die Bergpredigt als Inbegriff des Evangeliums, die Verklärung auf dem Berg Tabor auf dem Weg nach Jerusalem, der Kalvarienberg als Stätte der grausamen Hinrichtung Jesu.

Hinter diesem Berg bricht nun das strahlende Licht in die Landschaft ein und erleuchtet nochmals auf seine Weise das Kreuz. Das Licht reicht bis in die Niederungen unserer Welt. Diese erscheint nun hell. Sie ist ohne Hindernisse eben. Sie grünt. Es ist eine bewohnbare Welt, wie besonders das Weizenfeld andeutet. H.-J. Kotzur schreibt dazu: „Lichtdurchflutete Schwaden ziehen am niedrigen Horizont entlang, vor dem sich schemenhaft der Berg erhebt. Darüber öffnet sich der mächtige, blutrote Himmel, an dem vereinzelt Helligkeit durch die dunklen Wolken bricht. Das dominierende Element aber ist die Lichtformation; ausgehend von dem gleißend hellen Schein am oberen Bildrand durchfährt sie die gesamte Höhe und findet ihren Widerschein am Boden. Licht und die starke Farbigkeit von Rot- und Gelbtönen bestimmen den Bildaufbau. Sie konkretisieren sich aber auch immer wieder zu Gegenständlichem. In seiner Ambivalenz bleibt das Gemälde offen für vielschichtige Assoziationen und Verweise: am Boden erscheint ein Weizenfeld, Symbol der Eucharistie. Das intensive Rot des Himmels gemahnt an das geopferte Blut, gleichzeitig lässt es an den brennenden Dornbusch des Alten Testaments denken. Und immer wieder das Licht! Zeichen der Hoffnung und der Anwesenheit Gottes.“ (A.a.O., 27 f.)

Das Licht überwiegt, in den Fenstern und am Altarbild. Der gekreuzigte und auferstandene Herr bringt Licht in die Welt. Aber zu diesen Bildern in der Sakramentskapelle gehört auch, dass sie tief verhüllen und verhüllt sind. Das helle Rubinrot und das Rot im Altarbild erinnern auch an das gewaltsam vergossene Blut Jesu, an die Kriege, Morde und alle Gewalttaten. Es gibt ja eine blutige Geschichte überall in der Welt. Schließlich begehen wir heute mitten in Terrorbedrohungen den 11. September (2001) Bei den Gelbtönen überwiegt zwar – wenn ich es recht sehe – der helle Schein, aber bei der gelben Farbe kommt mir auch das in den Sinn, was das Gelb in der Farbendeutung immer wieder sagt. Es weist auf den Neid und den Hass unter den Menschen hin, die schließlich auch zu Krieg, Gewalt und Tod führen. Im Lichte des Kreuzes verwandeln sich aber die Rot- und Gelbtöne hinein in das Licht und den Schein, die dominieren. Die Helligkeit durchbricht die dunklen Wolken.

Hier ist der Ort des Tabernakels. Das Kreuz ist nicht einfach identisch mit der Geschichte der Natur. Wenn man genauer hinsieht, merkt man, dass es vom Bild selbst abgehoben ist. Golgota ist überall, aber das Kreuz Jesu Christi hat nochmals eine unverwechselbare Eigenheit. Deshalb heißt es auch bei der Verehrung des Kreuzes am Karfreitag: „Seht das Kreuz, an dem der Herr gehangen, das Heil der Welt.“ „Denn siehe durch das Holz des Kreuzes kam Freude in alle Welt.“

 Wir müssen nochmals einen Schritt zurück. Wir haben etwas ausgelassen. Johannes Schreiter nennt es „das schwebende Gewebefragment“ (A.a.O., 20). Es ist nicht zufällig, dass er dabei auch und gerade in diesem Zusammenhang von der „Ambivalenz der Zeichen“ spricht. „Gewebefragment“ ist ein sehr verfremdendes Wort. Was kann alles damit gemeint sein! Aber es ist ein Wort, das in der Bibel oder auch im Alltagsleben einen tiefen Sinn haben könnte. Es sieht zunächst einmal aus wie ein Netz. Rasch kommt der Gedanke, dass man mit dem Netz nicht nur Tiere fängt, wie z.B. Vögel, sondern dass auch den Menschen Fallen und Verstrickungen gestellt werden. Wir geraten in ein Netz. Wir entkommen aber auch dem Netz des Jägers (vgl. Ps 91,3). Auf der anderen Seite kann ein Netz halten und retten. Manchmal freilich ist es umsonst ausgespannt. Man kann auch durch das Netz fallen. Vielen aber gibt ein Netz das Leben zurück. Es kann zum letzten Halt werden. Mit Recht sprechen wir deshalb auch von einem Netzwerk, wo Menschen zusammenarbeiten, um Leben zu retten, so z.B. „Netzwerk Leben“. Damit wird verständlich, dass Jesus das Himmelreich mit einem Netz vergleichen kann (vgl. Mt 13,47). So können wir die Ambivalenz des Netzes als „Gewebefragment“ erkennen. Aber dieses hat überall kleine rote Linien und Zeichen. Es kann ein Netz sein, das Rettung verheißt.

Freilich kommen uns bei diesem „Gewebefragment“ auch andere Gedanken. Ist es das Kleid Jesu, das die Soldaten unter dem Kreuz gleichsam als letztes Eigentum Jesu verlosen? (Vgl. Mt 27,35; Joh 19,23 ff.) Hat es etwas zu tun mit den „Gewebefragmenten“, die in aller Welt auf Jesus und sein Leiden verweisen sollen: das Schweißtuch der Veronika, das Grabtuch von Turin, das aus Muschelseide gearbeitete Tuch von Manoppello mit dem Antlitz Jesu? Der Beter wird jedenfalls, wenn er meditiert und die roten Linien im „Gewebefragment“ sieht, daran denken können und dürfen. So öffnen sich Fenster, Altarbild, Gewebeargument und Tabernakel aufeinander und zueinander.

Dies zeigt, wie die neue Sakramentskapelle uns anregt, über den Ursprung und die Wirkung der Eucharistie als Sakrament nachzudenken. Dieser Ort birgt die kostbarste Gabe des christlichen Glaubens. Es ist der heiligste Ort im Dom. Mit Recht wird er künftig noch durch eine neue Gitterwand beschützt werden, ohne dass diese ganz die Durchlässigkeit in den Dom und in die Welt hinein verlieren darf. Heute schon – so möchte ich jedenfalls für mich bekennen – kann man sagen: Die Sakramentskapelle ist als schöpferische Synthese von Alt und Neu geglückt. Auch der heutige Mensch mit seinem Denken und seinen Erfahrungen hat Zugang zu dem uralten Geheimnis.

Darum haben wir heute großen Dank abzustatten. Ich möchte zuerst beiden großen Künstlern, Herrn Prof. Johannes Schreiter und Herrn Bernd Zimmer, herzlich danken für ihre Bereitschaft, sich dieser Aufgabe zu stellen, aber auch für die Demut, sich dem Raum und dem Dom ein- und sogar unterzuordnen. Gerade so haben sie beide, jeder auf seine Weise, wirklich Neues geschaffen und eine neue „Raumstimmung“ ermöglicht. Wir möchten ihnen aber auch danken für das künstlerische und nicht zuletzt handwerkliche Können, das in diesen beiden Kunstwerken verborgen und gegenwärtig ist. Wir freuen uns, dass wir sie nun in diesem tausend Jahre alten Dom als einen kostbaren Baustein aus unserer Zeit bei uns haben und vielen anderen Menschen nahe bringen und erschließen dürfen.

Dies wäre nicht möglich gewesen ohne die großherzige Spende vieler. Ich möchte darum einen ganz besonderen Dank sagen dem Rotary-Club Mainz und seinem ehemaligen Präsidenten Dr. Michael Corridaß für den Fensterentwurf von Johannes Schreiter, dem Rotary-Club Mainz 50° Nord und seinem ehemaligen Präsidenten Prof. Dr. Michael Jung. Ganz besonderen Dank sagen wir für die Fertigung der Fenster in der weithin anerkannten Glaswerkstätte Wilhelm Derix in Taunusstein der Landesbank Rheinland-Pfalz, und hier besonders den beiden Vorsitzenden Dr. Klaus Adam (bis 2005) und heute Dr. Friedhelm Plogmann. Sie haben immer wieder gezeigt, wie Wirtschaft und Kultur zusammengehören können. Herrn Anton Issel danke ich als einem immer wieder bewährten Vermittler. Dem Dombauverein Mainz und seinem Vorsitzenden Heinz Dreibus danke ich für die Restaurierung des Sakramentsaltars, die Reinigung der Raumschale und die Erneuerung der Beleuchtung. Dankbar nennen möchte ich Frau Sabine Denecke für die Altarrestaurierung, für die Reinigung der Raumfassung Frau Juliane Reinhard und Frau Nora Heincke, dem Lichtplaner, Herrn Schönwandt und schließlich Herrn Jörg Walter von der Mainzer Dombauhütte für die technische Durchführung des Ganzen, alles nochmals zusammengefasst im Dank an Dr. Kotzur.

Schließlich bleibt mir ein großer Dank an das Domkapitel, das in besonderer Weise Sorge trägt für den Bestand dieses Gotteshauses und das Lob Gottes über die Jahrhunderte, ja ein ganzes Jahrtausend. In besonderer Weise hat sich Herr Domdekan Prälat Heinz Heckwolf in allen Phasen der Sanierung und Neugestaltung der Sakramentskapelle verdient gemacht. Ihm und allen, die an diesem Werk beteiligt waren, sage ich mit der Bitte um Gottes Segen einen herzlichen Dank.

Die goldenen Ornamentzeichen im Bogenfeld des Altaraufbaus grüßen und krönen dankbar unser Werk.

 (c) Karl Kardinal Lehmann

Es gilt das gesprochene Wort

von Karl Kardinal Lehmann, Bischof em. von Mainz

Copyright: Karl Kardinal Lehmann, Mainz