Eines der Fenster im Altarraum der katholischen Pfarrkirche von Büttelborn ist dem Pfarrpatron der Gemeinde gewidmet: Nikolaus von der Flüe (1417 - 1487. Seiner wird auch am 25. September gedacht.
Entworfen wurde das Fenster von Hans Karl Burgeff, der sonst eher als Bildhauer und Medailleur in Erscheinung trat.
Bruder Klaus war 50 Jahre alt, als er nach 20 Jahren Ehe und Vater von zehn Kindern dem Ruf Gottes in die Einsamkeit folgte. In der zerklüfteten Schlucht der Melchaa im Ranft lebte er 20 Jahre in seiner Klause ohne Nahrung.
In seiner Stiller und Gottverbundenheit wurde er zum Ratgeber unzähliger Menschen, zum Friedensheiligen seiner Heimat der Schweiz.
Quelle: Kirchenführer - Katholische Pfarrkirche St. Nikolaus von der Flüe Büttelborn - 2. Auflage - 2010
Um das Portrait des Heiligen im unteren Teil des Bildes sind Häuser zu sehen. Möglicherweise handelt es sich um Geburtshaus, Wohnhaus und Klause. Es scheint, als würden viele Personen die Köpfe zusammenstecken, womit einerseits seine Beratertätigkeit in politischer Verantwortung, andererseits der starke Familienverbund angesprochen wird.
Die sich darüber befindenen schwarzen Fragmente mögen der Ausdruck der inneren Zerissenheit des Heilige sein, die sich dann ordnet, als er seinen Weg gefunden hat und in den Ranft zurückkehrt.
Der Kreis in dem Fensterbild ist das Symbol der Ruhe und Erdverbundenheit. Die zeigt sich auch in den Farben Blau und Ocker, die einerseits das Himmelsblau darstellen, andererseits das Ursprüngliche, Urwüchsige der Mutter Erde, den durch seinen Beruf als Bauer war Bruder Klaus sehr stark mit der Natur verbunden. Die transparenten Farben sind ein Zeichen der Wirklichkeit der Gegenwart Gottes.
Die Taube weist auf den Friedensstifter Klaus hin.
Der Turm stellt Bruder Klaus dar, der in den Stürmen der damaligen Zeit unverrückbar stand und dem unruhigen Volk als geistige Stütze diente. Er ist eine der zahlreichen Visionen von Bruder Klaus.
Quelle: Kirchenführer - Katholische Pfarrkirche St. Nikolaus von der Flüe Büttelborn - 2. Auflage - 2010
Hans Karl Burgeff (1928 – 2005) war vor allem als Bildhauer und Medailleur sakraler Werke bekannt. Er schuf Kirchenportale, Kruzifixe, Heiligenstatuen oder Reliefs. Am bekanntesten ist vielleicht seine Gedenktafel für Kardinal Höffner in Münster, die 1993 entstand.
Durch die Zusammenarbeit mit dem Architekten der Büttelborner Pfarrkirche, Florian Leitl, bei einem anderen Projekt, reifte in ihm der Wunsch, dass er gern selbst einmal Kirchenfenster „probieren“ wolle.
Burgeffs Vorlagen wurden von dem Glasmalermeister Fabian Schmid-Heinisch bei den Werkstätten für Glasmalerei und Mosaik Wilhelm Derix in Mettmann (Nordrhein-Westfalen) umgesetzt. Es sind die einzigen von Burgeff gestalteten Kirchenfenster und somit etwas „einmaliges“.