„Jedes Jahr verschwinden tausende Pflanzen- und Tierarten, die wir nicht mehr kennen können, die unsere Kinder nicht mehr sehen können, verloren für immer. Die weitaus größte Mehrheit stirbt aus Gründen, die mit irgendeinem menschlichen Tun zusammenhängen ………. Dazu haben wir kein Recht.“
So schreibt Papst Franziskus in seiner Enyklia „Laudato si“, 33.
Aus diesem Grund trafen sich am Freitag, den 29.04.2022, 10 Kinder und 4 Betreuerinnen zusammen mit der Gemeindereferentin der Pfarrgruppe Groß-Gerau/Büttelborn Dorothea Tambour-Antoci und begannen damit, ein Teilstück der großen Pfarrwiese der katholischen Kirchengemeinde St. Walburga in Groß-Gerau naturnah umzugestalten. So soll ein Garten entstehen, der vielen Vögeln, Tieren und Insekten einen Lebensraum bietet.
Recht schnell fanden die Kinder einen Namen für diesen Garten. Er soll „Friedensgarten“ heißen.
Dann mussten zunächst Teile der vorhandenen Wiese mühsam in Beete umgewandelt werden. Es war beeindruckend mit welcher Begeisterung und Ausdauer die Kinder bei der Arbeit waren. Mit Unterstützung der Betreuerinnen und der Gemeindereferentin hackten sie den Boden, jäteten Unkraut, klaubten Steine zusammen und bestaunten Larven, Puppen und Bodenlebewesen.
Dann wurden die Beete ordentlich gewässert, bis endlich gepflanzt werden konnte: Ein Beerengarten mit Himbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren, Brombeeren und Erdbeeren, ein Beet mit Kartoffeln, ein Beet mit Kräutern und Blumen für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge u.v.m.
Als Zeichen gegen den Ukraine-Krieg und für den Frieden auf der ganzen Welt wurden noch Lobelien und Tagetes in der Form des Friedenszeichens gepflanzt.
Währenddessen gestalteten einige Kinder sehr liebevoll Schilder für den Garten und die Beete.
Nach einer Pause mit leckerem selbstgebackenem Gebäck und Getränken kam die Gruppe zusammen um einen Wortgottesdienst zu feiern.
Der Gottesdienst begann mit dem Märchen vom „selbstsüchtigen Riesen“ (Oscar Wilde). Anschließend erfuhren die Kinder wie wertvoll der Erdboden ist. Er trägt uns und gibt uns Nahrung.
Wir haben nicht nur unseren Platz auf dieser Erde, sondern wir sollen unsere Erde auch gestalten und bewahren, damit sie für uns alle ein guter Ort zum Leben sein kann.
Wie in 1. Mose 2,15 geschrieben steht: „Und Gott nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten, dass er ihn bebaute und bewahrte.“
Abschließend dankte die Gruppe Gott für seine Schöpfung und bat in den Fürbitten darum, dass wir die Notleidenden nicht übersehen, dass wir gerne teilen und den rechten Weg zum Frieden, zur Gerechtigkeit und zur Bewahrung der Schöpfung finden.
Nach dem Wortgottesdienst säte jedes Kind noch ein kleines Tütchen Samen in einem Beet aus - dort soll zukünftig eine schöne Blumenwiese blühen.
So ging ein ereignisreicher Nachmittag bei schönstem Wetter zu Ende. Das nächste Treffen zur weiteren Gestaltung des „Friedensgartens“ ist am 14.05.2022 geplant.