Am Samstag, dem 14. September 2024, lud die Pfarrgemeinde St. Josef Neu-Isenburg wieder zu einer Kulturfahrt ein. Das Ziel in diesem Jahr war Bonn, die ehemalige Bundeshauptstadt, im Rahmen des Jubiläums „75 Jahre Grundgesetz“. Die Reise stand unter dem Motto: „Geschichte erleben“.
Pünktlich um 08:15 Uhr startete der Bus von der St. Josef Kirche in Neu-Isenburg. An der Kirche St. Franziskus stiegen weitere Teilnehmer dazu, und gemeinsam machte man sich auf den Weg nach Bonn.
Erster Programmpunkt war der Besuch des Bonner Münsters, das ursprünglich als Stiftskirche und später als Münsterbasilika bekannt wurde.
Es ist eng mit der Geschichte der Märtyrer Cassius und Florentius verbunden, die als römische Soldaten den christlichen Glauben annahmen und um 304 n. Chr. den Märtyrertod erlitten, da sie nicht gegen ihre Glaubensbrüder in den Kampf ziehen wollten. Der Legende nach brachte die Heilige Helena ihre Knochen an den Ort, wo heute das Münster steht. Über ihren Gräbern wuchs durch die Jahrhunderte hindurch das bedeutende Bonner Münster, das heute als „Europäisches Monument“ gilt. Besonders beeindruckt war die Reisegruppe nicht nur von den Kunstschätzen des Kirchenraumes, sondern auch von dem romanischen Kreuzgang, der zu den am besten erhaltenen seiner Art nördlich der Alpen gehört.
Nach einem kurzen Spaziergang durch die Altstadt kehrte man in der Hausbrauerei Bönnsch ein. Die zwei großen Kupferkessel im Raum sowie die historischen Bilder aus der Bonner Politikgeschichte an den Wänden schufen eine gemütliche Atmosphäre, in der man rheinische Spezialitäten und das hausgebraute Bier genoss.
Am Nachmittag ging es weiter zum „Haus der Geschichte“, wo die Teilnehmer eine 90-minütige Führung durch die Dauerausstellung „Unsere Geschichte. Deutschland seit 1945“ erwartete. Die Ausstellung bot auf mehr als 4.000 Quadratmetern Fläche und fünf Ausstellungsebenen einen umfassenden Überblick über die deutsche Nachkriegsgeschichte. Etwa 6.000 Objekte und Dokumente, darunter Originalexponate wie der Plenarsaal des Deutschen Bundestags sowie Fragmente der Berliner Mauer, machten die Geschichte lebendig. Bereits der erste Eindruck der Ausstellung zeigte die immense Herausforderung, die Deutschland nach dem Krieg bewältigen musste. Die Mitarbeiter des Hauses führten professionell und ansprechend durch die westdeutsche Nachkriegsgeschichte: den schweren Anfang der 50er Jahre, das Wirtschaftswunder der 60er, die globalen Umwälzungen der 70er, die kritische Auseinandersetzung der 80er und schließlich die Wiedervereinigung Deutschlands ab 1990.
Für die Gruppe aus St. Josef bot sich eine besondere Gelegenheit, die Geschichte noch einmal in ihrer bisherigen Präsentation zu erleben, da die Dauerausstellung nun umgebaut wird und erst ab Dezember 2025 in völlig neuer Form wiedereröffnet wird.
Auf der Rückfahrt nach Neu-Isenburg waren sich alle einig: Die Kulturfahrt nach Bonn war ein gelungener Ausflug, der den Teilnehmern eindrucksvolle Momente mit schönen Erlebnissen bot und ihnen einen unvergesslichen Tag bescherte.