In jeder StadtPost Neu-Isenburg gibt es ein „Wort der Woche". Pfarrerinnen, Pfarrer und Vertreter der Kirchengemeinden aus Neu-Isenburg teilen ihre Gedanken zur Jahreszeit, zu Entwicklungen in unserer Gesellschaft oder zu Dingen, die sie aus christlicher Sicht bewerten, mit.
Friede sei mit euch!
Der Krieg zwischen der Ukraine und Russland, die Spannungen zwischen Israel und Palästina und der Bürgerkrieg in vielen afrikanischen Ländern zerstören die Bemühungen um Frieden in der Welt. Friede ist ein großer, ja fast idealistischer Begriff. Friede meint nicht nur die Abwesenheit von Krieg. Es geht dabei auch um den Frieden mit sich selbst, den inneren Frieden, was man vielleicht Seelenfrieden nennen würde. Was können wir ganz einfach tun, um den Frieden zu sichern? Zuallererst sollten wir daran denken, dass der andere das gleiche Recht wie ich hat, ein friedliches Leben zu führen.
Zwischen zwei Völkern drohte ein Krieg auszubrechen. Auf beiden Seiten der Grenze lagerten sich die Heere. Auf beiden Seiten schickten die Feldherrn Kundschafter aus. Sie sollten herausfinden, wo man am leichtesten in das Nachbarland einfallen könnte. Beide Kundschafter kehrten zurück und berichteten ihren Feldherrn: Es gibt nur eine einzige Stelle an der Grenze, wo wir in das andere Land einfallen können. Überall sonst sind hohe Gebirge und tiefe Flüsse. An dieser Stelle aber, so erzählen sie, hat ein Bauer sein Feld. Er wohnt dort in einem kleinen Haus mit seiner Frau und mit seinem Kind. Sie haben sich lieb. Sie sind glücklich. Ja, es heißt, sie sind die glücklichsten Menschen der Welt. Wenn wir über das kleine Feld ins Feindesland einmarschieren, zerstören wir das Glück. Also so sagten die Kundschafter – kann es keinen Krieg geben. Das sahen die Feldherrn dann auch wohl oder übel ein, und der Krieg fand nicht statt, wie jeder Mensch begreifen wird.
Jesus sagt „Friede sei mit euch!“ Wo aber finden wir diesen Frieden? Diesen Frieden finden wir im letzten nur bei Gott. Die Menschen wissen, dass echter und wahrer Friede nur in Gott möglich ist. Wir glauben, dass in Jesus Christus Gott uns Menschen den Frieden schenkt. Alle Menschen guten Willens dürfen diesen Frieden empfangen.
Pater Pius Kandathil O. Carm, St. Josef Neu-Isenburg