Schmuckband Kreuzgang

Wort zur Woche

„Ich packe in meinen Koffer…“

Wort zur Woche (c) D. Thiel
Wort zur Woche
Datum:
Sa. 31. Aug. 2024
Von:
Dietmar Thiel

In jeder StadtPost Neu-Isenburg gibt es ein „Wort der Woche". Pfarrerinnen, Pfarrer und Vertreter der Kirchengemeinden aus Neu-Isenburg teilen ihre Gedanken zur Jahreszeit, zu Entwicklungen in unserer Gesellschaft oder zu Dingen, die sie aus christlicher Sicht bewerten, mit. 

In der Ausgabe: Jahrgang 40, Ausgabe Nr.35, Samstag, 31. August 2024, veröffentlichte die StadtPost folgenden Artikel:

„Ich packe in meinen Koffer…“

Sicher kennen auch Sie dieses Spiel, bei dem reihum jede(r) etwas nennt, was man im Urlaub gerne dabei haben möchte.

Ich selbst habe meinen Koffer allerdings bereits wieder ausgepackt, die Dinge inzwischen an ihrem gewohnten Platz verstaut und frage mich nun, wie ich mir möglichst lange etwas erhalten kann von der erlebten Unbeschwertheit, Gelassenheit und Ruhe dieser Tage des Urlaubs, vor allem von den vielen schönen Eindrücken. Zwar habe ich ein paar Gegenstände aus den Bergen (z.B. verschiedene Steine, Tannenzapfen) mitgebracht, damit sie mich lange erinnern, doch weiß ich, dass es letztlich auf die Bilder ankommt, die ich in meinem Kopf gesammelt habe.

Folgendes Gedicht der geistlichen Autorin Margot Bickel finde ich sehr zutreffend: „Unwichtig, Wolken, Blumen, Stunden des Glücks zählen zu wollen. Wolken ziehen weiter, Blumen verblühen, Stunden des Glücks vergehen. Wichtig aber, sie überhaupt zu sehen, zu erkennen, zu genießen, sie in den Gedanken zu bewahren.“

Einige Anstöße, die mir zu diesem Text einfallen: Achtsam sein und offen, genau hinsehen, das Schöne entdecken und es auch zulassen, sich über ein gutes Wort freuen, nicht durch das Leben hasten – gejagt und getrieben, Ansprüche herunter schrauben, zufrieden sein, im Einklang leben; nicht traurig sein, wenn etwas vorüber ist, sondern die Eindrücke in Kopf und Herz fest halten, von den Bildern leben und die Sonnenstrahlen in die dunklere Jahreszeit mit hinüber nehmen.

Dann lässt sich, glaube ich, tatsächlich lange davon zehren - auch wenn der Alltag einen wieder voll im Griff hat - und jede(r) kann überlegen: Was brauche ich als „Wegzehrung“ für die kommende Zeit, um gut über die Runden zu kommen? Was packe ich ein…?

Ich wünsche Ihnen, dass das Schöne lange in Ihnen nachklingt und Sie Ihre Ressourcen immer wieder auftanken können!

Susanne Sturm, Gemeindereferentin Pfarrgemeinde St. Josef, Neu-Isenburg