In jeder StadtPost Neu-Isenburg gibt es ein „Wort der Woche". Pfarrerinnen, Pfarrer und Vertreter der Kirchengemeinden aus Neu-Isenburg teilen ihre Gedanken zur Jahreszeit, zu Entwicklungen in unserer Gesellschaft oder zu Dingen, die sie aus christlicher Sicht bewerten, mit.
Novembernebel
Die Novemberstimmung ist eine ganz eigene und nicht immer mögen wir sie. Der späte Morgen, der frühe Abend. Trist und trüb sieht alles aus. Novembernebel hüllt die Landschaft ein. Manchmal fühlt sich auch unser Leben wie Novembernebel an; dann nämlich, wenn wir nicht recht wissen, wohin unser Weg uns gerade führt, wenn wir förmlich im Dunkeln tappen und unsere Zukunft im Ungewissen liegt. „Ich sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht“, sagen wir manchmal. Ängstlich fragen wir uns: Wie komme ich da durch? Wo ist der Weg, der weiterführt?
Für mich kommt da der Glaube ins Spiel: der Glaube an einen Gott, der alle Wege mit uns geht, uns begleitet. „Du weißt den Weg für mich“, heißt es in einem Lied der Taizé-Gemeinschaft. Worte, in denen großes Vertrauen zum Ausdruck kommt: Du, Gott, weißt den Weg für mich, wenn ich blind bin für den nächsten Schritt. Du weißt den Weg für mich, wenn ich mich nach Sinn und Klarheit sehne. Du weißt den Weg für mich, wenn ich den Durchblick verloren habe. Du weißt den Weg für mich, wenn ….
Ein altes Sprichwort wird auch heute noch gerne zitiert: „Wenn du meinst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.“ Immer wieder erinnern wir uns dieser alt hergekommenen Weisheit, und in Gesprächen erlebe ich oft Zustimmung, wenn Menschen dann sagen: „Ja, das habe ich auch schon so erlebt. Da hat sich plötzlich eine Tür aufgetan, als ich dachte, dass es nicht mehr weiter geht.“
Novembernebel verheißt oft etwas Schönes, nämlich, dass die Sonne durchkommt und es ein heller Tag wird. Mögen Sie immer wieder erfahren, dass sich das Unklare auflöst und Sie wieder Licht sehen. Kommen Sie gut durch den Novembernebel!
Susanne Sturm, Gemeindereferentin Pfarrgemeinde St. Josef, Neu-Isenburg