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„Woche für das Leben“ 2022 im Bistum Mainz:Grußwort des Bischofs zur Woche für das Leben

Bischof Peter Kohlgraf
Leben mit Demenz, „mittendrin“ zu ermöglichen, betrifft uns als Gesellschaft und als Kirche insgesamt – umso mehr, weil in unserer alternden Gesellschaft eine wachsende Zahl von Menschen an Demenz erkrankt und damit mit Demenz lebt.
Datum:
26. Apr. 2022
Von:
Bischof Kohlgraf

Sehr geehrte, liebe Seelsorgerinnen und Seelsorger, liebe Gläubige, liebe Interessierte, 


„Mittendrin. Leben mit Demenz“ lautet das Motto der diesjährigen „Woche für das Leben“ und es bringt zum Ausdruck: Menschen mit Demenz gehören dazu. Zum Leid ihrer Erkrankung darf nicht das Leid von Einsamkeit und Isolation hinzukommen; vielmehr sollen Menschen mit Demenz die Erfahrung machen, dass ein Leben mit der Krankheit und in Gemeinschaft möglich ist. 
Leben mit Demenz, „mittendrin“ zu ermöglichen, betrifft uns als Gesellschaft und als Kirche insgesamt – umso mehr, weil in unserer alternden Gesellschaft eine wachsende Zahl von Menschen an Demenz erkrankt und damit mit Demenz lebt. Daher begrüße ich es sehr, dass die diesjährige „Woche für das Leben“ die Aufmerksamkeit auf das Thema Demenz lenkt und insbesondere zur Auseinandersetzung damit anregt, was Menschen mit Demenz von uns als Kirche brauchen. 
Leben mit Demenz, „mittendrin“ zu ermöglichen: Das ist eine Aufgabe auch für uns im Bistum Mainz. Ich freue mich, dass bei uns aus Anlass der „Woche für das Leben“ eine Reihe von Veranstaltungen, Aktivitäten und Gottesdiensten zum Thema Demenz stattfinden; eine eigene Themenseite bündelt die Informationen rund um Demenz und lädt dazu ein, gute Angebote für Menschen Demenz und ihre Angehörige zu sammeln. 
Ich hoffe, dass über die „Woche für das Leben“ hinaus davon Impulse für eine demenzsensible Seelsorge ausgehen, die die Wünsche und Bedürfnisse von Menschen mit Demenz und ihren Familien aufgreift. Viele der Menschen, die heute an Demenz erkrankt sind, haben ihr Leben gebetet, Gottesdienste gefeiert, manche sind auch in ihren Gemeinden beheimatet. Ich glaube, dass gerade die vertrauten, eingeübten Formen von Gebet und Gottesdienst tief im Gedächtnis, in Herz und Seele verwurzelt sind und auch dann Halt geben können, wenn anderes vergessen ist. Daher ist mir wichtig, dass wir Formen von demenzsensiblen Gottesdiensten finden, die Menschen genau diesen Halt zu geben vermögen. 
Allen, die sich darum bemühen, dass sich Menschen mit Demenz und ihre Angehörige in unseren Gemeinden und Kirchorten willkommen und aufgehoben fühlen, gilt mein aufrichtiger Dank. 
Ihr 
+ Peter Kohlgraf
Bischof von Mainz