Mit einer Vernissage wird am kommenden Freitag, den 18. Mai um 16:30 Uhr im Wormser Dom die Ausstellung zum Domjubiläum eröffnet. Bis Sonntag, den 14. Oktober ist die Ausstellung zu den Öffnungszeiten des Domes zu besichtigen (montags bis samstags 9 bis 17:45 Uhr und sonntags 12:30 bis 17:45 Uhr). Der Eintritt ist frei.
Der Schlüssel als Leitmotiv durch die Ausstellung
„Aufgeschlossen!“ lautet das Motto, das sich die Domgemeinde als Überschrift über das Jubiläumsjahr gesetzt hat. Es nimmt Bezug auf den Petrusschlüssel, Symbol des Dompatrons St. Peter. Der Schlüssel als Symbol führt auch durch die ganze Ausstellung. „Die Ausstellung begreift den Dom selbst als Schlüssel, der uns einen Zugang zur Welt vor tausend Jahren öffnen will“, erläutert Propst Tobias Schäfer. An sieben Stationen im Dom und einer weiteren im Foyerbereich im Haus am Dom wird der Besucher durch die Welt zur Zeit Bischof Burchards und Kaiser Heinrichs geführt. Die Rolle des Bischofs als Stadtherr, Bauherr und seine Rolle und Bedeutung für Reich, Kirche und Theologie wird erläutert. Weiterhin wird der Ritus einer Domweihe vor tausend Jahren dem Besucher erschlossen. Einige interessante Relikte des ursprünglichen Burcharddomes werden gezeigt, wie etwa ein Stück des ursprünglichen Marmor-Fußbodens, den Ausgrabungen um 1900 zutage gebracht haben. Weitere zeitgeschichtliche Exponate sind etwa Textilienfunde, die aus den Saliergräbern stammen, ein Schuh, der in einem Grab geborgen werden konnte, oder auch unterschiedliche sakrale Geräte, die bei der Domweiheliturgie eine Rolle spielen: vom Bischofsstab über die Heiligen Öle bis zu Weihrauchgefäß. Die Ausstellung zieht den Bogen über die Jahrhunderte bis in unsere Zeit und beleuchtet schließlich auch die Bedeutung und Funktion des Domes als Pfarrkirche und für die hier beheimatete Gemeinde. „Den Bogen zur heutigen Gemeinde zu ziehen und in Gesprächen zu erleben, wie dieses Gotteshaus bis heute Menschen in seinen Bann zieht und Ort für Gottesbegegnung ist, hat mich hier besonders fasziniert“, erläutert Claudia Staudinger, die als City- und Touristenseelsorgerin die Ausstellung mit konzipiert hat. Für die Konzeption und wissenschaftliche Beratung konnte Dr. Irene Spille gewonnen werden, die als ehemalige langjährige Leiterin der Unteren Denkmalschutzbehörde in Worms auch bereits einen historischen Kunstführer über den Wormser Dom verfasst hat. Weiterhin wurde die Ausstellung vom Direktor des Dom- und Diözesanmuseums in Mainz Dr. Winfried Wilhelmy kuratiert. Mit der Planung, Konzeption und Ausstellunggestaltung schließlich hat die Domgemeinde das Büro schwarz-düser•düser aus Karlsruhe beauftragt, die bereits viel Erfahrung im Bereich Museums- und Ausstellungsgestaltung mitbringen. „Diese Ausstellung zum tausendjährigen Jubiläum des Wormser Domes zu planen und zu gestalten, war für uns eine besondere Herausforderung und spannende Aufgabe. Der Dom ist gleichzeitig ein bedeutendes Baudenkmal der Romanik, Ort, der Zeuge war für große, das Abendland prägende Ereignisse der Geschichte, Anziehungspunkt für viele Touristen, wie auch Gotteshaus und bis heute Gottesdienstort und geistliche Heimat einer lebendigen Gemeinde. Diese Vielfalt zu erschließen, war für uns das Leitmotiv“, erläutert Anja Schwarz-Düser.
Einweihung „Haus am Dom und Vorpremiere „Terra X“
Im Anschluss an die Ausstellungseröffnung, die durch den Generalvikar und Weihbischof des Bistums Mainz, Dr. Udo Markus Bentz vorgenommen wird, findet um 18:00 Uhr die Haussegnung und Einweihung des benachbarten „Hauses am Dom“ statt und anschließend die Vorpremiere der Terra X – Dokumentation „Der Wormser Wunderbau: 1000 Jahre Kaiserdom“, die am Pfingstsonntag im ZDF ausgestrahlt werden wird. „Wir wollen das Haus bewusst mit einer ersten Veranstaltung eröffnen, die im Zusammenhang mit dem Domjubiläum steht“, erläutert Klaus Berg, der stellvertretende Vorsitzende des Verwaltungsrates der Domgemeinde. Zu allen Veranstaltungen sei jeder herzlich willkommen. „Wir wollen keine Veranstaltung nur für geladene Gäste“, erläutert der Propst. Und falls es zu eng würde, habe man vorgesorgt: im Dom selbst werde eine zweite Leinwand aufgebaut, um die Vorpremiere zur Not auch dort parallel zeigen zu können, falls der Saal im neuen Haus nicht ausreiche.
Tag der offenen Tür im Haus am Dom
Für alle, die jenseits des Trubels der Eröffnung einen Blick in das neue Haus werfen wollen, besteht am darauffolgenden Tag Gelegenheit. Am Samstag, den 19. Mai von 15:00 bis 18:00 Uhr steht das Haus allen Interessierten offen, um es in Ruhe in Augenschein nehmen.
Weitere Ausstellungen zum Domjubiläum
Die Ausstellung im Dom steht in Verbindung mit einigen weiteren aufeinander abgestimmten Ausstellungen zum Domjubiläum, die sukzessive in den kommenden Wochen starten. So eröffnet das Stadtarchiv am 24. Mai im Raschihaus die Ausstellung „Der Wormser Dom in Ansichten der Graphischen Sammlung“, die dort bis zum 12. August zu sehen sein wird. Unter dem Titel „Zwischen Himmel und Erde“ zeigen schließlich das Museum der Stadt Worms im Andreasstift und das Nibelungenmuseum eine weitere Ausstellung, die vom 13. Juni bis 14. Oktober präsentiert wird. Themenschwerpunkte sind hier einerseits Ausstellungstücke aus der Baugeschichte des Domes und eine animierte 3D-Rekonstruktion der St. Johanneskirche, die ursprünglich auf dem südlichen Domplatz stand, sowie im Nibelungenmuseum der legendäre „Streit der Königinnen“, den das Nibelungenlied am Wormser Dom lokalisiert.
Kath. Pfarramt Dom St. Peter und St. Martin in Worms
11.05.2018
TERMINE:
Freitag, 18. Mai 2018:
16:30 Uhr: Ausstellungseröffnung im Dom: „Aufgeschlossen! Tausend Jahre Dom zu Worms“
18:00 Uhr: Segnungsfeier zur Einweihung des „Hauses am Dom“
durch den Generalvikar des Bischofs von Mainz, Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz
19:00 Uhr: Vorpremiere der ZDF-Dokumentation: Terra X: 1000 Jahre Wormser Dom