Ganz anders als gedacht wird der 3. Ökumenische Kirchentag vom 13. bis 16. Mai in „Frankfurt digital“. In Offenbach haben sich Christen vor Ort für einen Filmbeitrag engagiert und kurzerhand ein Drehbuch geschrieben.
Hommage an „Glaubensort"
Ganz anders als gedacht wird der 3. Ökumenische Kirchentag vom 13. bis 16. Mai in „Frankfurt digital“. In Offenbach haben sich Christen vor Ort für einen Filmbeitrag engagiert und kurzerhand ein Drehbuch geschrieben.
Ohne das Coronavirus hätte es diesen Film nicht gegeben. Da ist sich Stefanie Scheidler ziemlich sicher. „Ohne die Pandemie hätten wir für den Ökumenischen Kirchentag ein gemeinsames Fest vorbereitet“, sagt die Katholikin aus St. Pankratius in Offenbach.
Fest stand, dass die Katholiken im Dekanat Offenbach etwas beitragen wollten zum ÖKT. Herausgekommen sind dabei bewegte Bilder: eine Hommage an den Heimatort Offenbach. „Mein Offenbach – mein Glaubensort“ heißt der vierminütige Videobeitrag, der im Kulturprogramm des ÖKT gezeigt wird (siehe „Zur Sache“). Er nimmt die Spur der Ökumene in Offenbach auf. Stefanie Scheidler, auch an anderen Stellen im Bistum ehrenamtlich aktiv wie etwa im Katholikenrat, gehört zum Drehbuch-Team. Sie weist darauf hin, „dass das Team fast paritätisch besetzt ist, mit drei Frauen, davon zwei evangelisch, und zwei Männern, beide katholisch“.
Welchen roten Faden haben die Filmemacher ihrem Vierminüter gegeben? Das Drehbuch-Team entschied sich, Stefanie Scheidlers Idee zu übernehmen, entlang der Buchstaben des Wortes Offenbach den Filmbeitrag zu gestalten. „Beim Buchstaben F beispielsweise stellen wir die Französisch-Reformierte Gemeinde in Offenbach vor, deren Ursprung auf die Hugenotten zurückgeht.“ Beim Buchstaben B kommen Fußballfans auf ihre Kosten. Im Stadion „Bieberer Berg“, der Heimat der Kickers Offenbach, werden auch ökumenische Gottesdienste gefeiert. „Mit einem Augenzwinkern weisen wir darauf hin, dass man beim Fußball an den Erfolg seiner Mannschaft glaubt. Sonst ist das kein richtiger Fußball“, sagt Stefanie Scheidler lachend. Ebenso findet die diakonische und ökumenische Initiative „Essen und Wärme“ ihren Platz im Film genauso wie der Straßenbus der Caritas für Menschen ohne Krankenversicherung. Scheidler betont, dass der Film – aufgrund der Bevölkerungsstruktur von Offenbach – über die traditionelle Ökumene „katholisch – evangelisch“ hinausgeht. „Der interreligiöse Dialog spielt in Offenbach eine große Rolle.“
Entwickelt hat sich das Drehbuch-Team aus einer ökumenischen Vorbereitungsgruppe für den ÖKT. „In den Offenbacher Ortsteilen funktioniert die Ökumene gut, es werden gemeinsam Gottesdienste gefeiert, Feste und Projekte organisiert“, weiß Scheidler. „Für den ÖKT haben wir uns als Ökumenischer Arbeitskreis nun dekanatsweit aufgestellt und wollen auch über den ÖKT hinaus als Kreis weiterexistieren.“
Die Arbeit am Offenbach-Film hat Stefanie Scheidler sehr viel Spaß gemacht. „Ich bin für praktische Sachen“, sagt sie begeistert. Das Video, das über den ÖKT hinaus auf dem Youtube-Kanal des Bistums zu sehen sein wird, wollen die Filmemacher demnächst erweitern.