Eigentlich sind es schon fast 51 Jahre. Denn am 23. Oktober 1971 wurden zum ersten Mal Ständige Diakone im Bistum Mainz geweiht. Walter Kost aus Budenheim war dabei. Leider ist er wenige Monate nach seinem 50. Weihetag gestorben. Sonst hätte er im Mittelpunkt der Jubiläumsfeier im Erbacher Hof am 4. Juni gestanden. Er und die ersten Ständigen Diakone gaben ihren Beruf auf und wurden hauptberufliche Seelsorger. Das theologische Studium entwickelte sich. Heute ist es der „Würzburger Fernkurs“, den die Kandidaten absolvieren. Es waren drei Besonderheiten, die vor 50 Jahren ins Bistum kamen. Da kamen die ersten verheirateten Geistlichen, während bis dahin alle Kleriker den Zöibat versprachen. Sie absolvierten ein Fernstudium, während die Priester an der Fakultät und im Priesterseminar studierten. Und bald gab es die ersten „Ständigen Diakone mit Zivilberuf“, die also die Woche über berufstätig waren und in ihrer Freizeit ihrer Seelsorge nachgingen. Familie, die Besonderheit des Studiums und die Verwurzelung im Leben der Gesellschaft durch den ausgeübten oder jedenfalls vor der Weihe erlernten Beruf prägen bis heute den Diakonat.
Diakonos heißt Diener. Deshalb erinnern die Diakone die Kirche an ihren dienenden Charakter. Die Kirche soll diakonisch werden. Vor 50 Jahren wurden Impulse von Alfred Delp und Karl Rahner aufgenommen. Allein das Dienen, so wurde im Konzil deutlich, kann die Kirche glaubwürdig machen.
Heute gibt es 130 Diakone im Bistum Mainz. 21 sind hauptberuflich tätig. Davon die meisten in der Gemeindeseelsorge. Aber auch Klinikseelsorge und Gefängnisseelsorge spielen neben anderen kategorialen Diensten eine Rolle. Seit etwa dreißig Jahren liegt das Schwergewicht im Bistum Mainz bei den „Ständigen Diakonen mit Zivilberuf“. 35 Männer sind hauptamtlich, aber mit ehrenamtlichem Zeitbudget und eben nicht hauptberuflich, in den Pfarreien tätig. Dazu kommen 20 „Diakone mit Pastoralauftrag“. Diese leisten im Alter von 65 bis 75 Jahren jeweils befristet ihren Dienst. 54 Ruheständler helfen oft noch bis ins hohe Alter in der Seelsorge mit.
Diözesansprecher Wolfgang Ludwig vertritt gemeinsam mit seinem Stellvertreter Dieter Mackrodt, Bad Nauheim und mit den Regionensprechern Stefan Faust, Gau-Algesheim, Ralf Michael Bohne; Offenbach, Dr. Bernhard Dörr, Schöneck, sowie Martin Huber, Rimbach, die Berufsgruppe im Bistum. Pfarrer Markus Warsberg ist seit bald elf Jahren der fünfte Bischöfliche Beauftragte. Er folgte Dr. Paul Picard, Gerhard Kinsberger, Msgr. Bruno Klein und Pfarrer Dietmar Wieland. Schwester Mary Helena Hopf hat in der Nachfolge von Diakon Norbert Tiegel die Ausbildungsleitung übernommen.
Am Samstag vor Pfingsten, am 4. Juni beginnt um 09:30 Uhr im Mainzer Dom der Weihe- und Jubiläumsgottesdienst. Nach Empfang und Mittagessen feiern die Ständigen Diakone ab 13:30 Uhr im Erbacher Hof ihr Jubiläum. Die Festrede hält Generalvikar Weihbischof Dr. Udo Markus Bentz.