Beim jährlichen Geistlichen Tag der Ständigen Diakone und ihrer Ehefrauen hat Generalvikar Weihbischof Dr. Udo Bentz auf das Arbeitspapier der Weltsynode hingewiesen, dass die Fragen aus der Weltkirche zusammenfasst. Es werde deutlich, dass der deutsche Synodale Weg kein Sonderweg sei, sondern sich überall ähnliche Fragen, wenn auch aus unterschiedlicher Perspektive, stellen. In Hinblick auf den Hl. Martin, dem Symbol der „teilenden Kirche“ und den Welttag der Armen, den der Papst auf den vorletzten Sonntag des Kirchenjahres gestellt habe, sei die Frage des Hungers zentraler als innerkirchliche Fragen. Auch südamerikanischen Kirchen gelinge der Kontakt zu den Armen nicht. Synodalität brauche Vertrauen, setzte aber voraus, auch gegensätzliche Meinungen zu respektieren. „Wie finden wir auf einen Weg?“.
Synodalität gehe nicht ohne Verwundungen. Gerade, weil nichts mehr fest gefügt sei, brauche es Offenheit und gleichzeitig einen langen Atem. Nur ehrliches Verstehen ermögliche Dialog. Diese Erfahrung mache er, so Bentz, in Frankfurt bei den Gesprächen des Synodalen Wegs. Diese Erfahrung mache er auch im Bistum auf dem Pastoralen Weg. „In der Phase I hat es auch viele Verwundungen gegeben.“ Jetzt müssen alle Beteiligte in den Pastoralräumen ihr Rolle finden.
Im Arbeitspapier der Weltsynode findet sich das Bild vom Zelt aus Jesaja 54. Das Zelt spreche von der „Unbehaustheit“ und dem „Unterwegs sein.“ Aber es gebe einen geschützten Raum für das Gespräch. Verankerung und Fundamente würde durch Pflöcke unterschiedlicher Art an unterschiedlichen Orten ermöglicht. Zunächst aber gehe um das Zuhören, darum „den anderen anzuerkennen, der auf seinem eigenen Weg ist.“ Wenn der Eindruck entsteht, dass man einander nicht zuhört und nicht respektiert, sei ein synodaler Weg nicht möglich.
Bentz zeigte sich zuversichtlich. Er sei aber durch die Erfahrungen in der Weltkirche, zuletzt im Libanon, aber auch durch Erfahrungen im Bistum nachdenklich geworden. Er rief die Ständigen Diakone auf, wie St. Martin ihren Beitrag zu einer dienenden und demütigen Kirche zu leisten. „Wir brauchen eine heilende Zärtlichkeit.“
Der Studientag der Ständigen Diakone am 7. Oktober wird das Thema der Verwundungen und Verletzungen aufgreifen. Der Bischöfliche Beauftragte, Pfarrer Markus Warsberg, hofft auf ein steigendes Interesse am Diakonat und verwies auf die wachsende Vernetzung der seelsorglichen Berufsgruppen, beginnend in der Ausbildung. Diakon Wolfgang Ludwig warb für ein stärkeres Miteinander der Berufsgruppe. „in einer Zeit der Individualisierung brauchen wir das Gespräch miteinander.“ Das Profil der Diakone in den Pastoralräumen solle gestärkt werden.
Text und Fotos: Markus Warsberg