Sibyll Konersmann – Pastoralreferentin im Gestellungsvertrag an der Georg-Kerschensteiner-Schule in Obertshausen

Sibyll.Foto2 (c) Privat

Geboren im Jahr 1963 in Offenbach am Main, als viertes von sechs Kindern einer katholisch geprägten Familie erwarb ich im Jahr 1983 das Abitur am Friedrich-Ebert-Gymnasium in Mühlheim am Main. Zu diesem Zeitpunkt  war in mir das Interesse an geisteswissenschaftlichen Fragestellungen groß und nach einem Besuch der Jesuiten-Hochschule Sankt Georgen entschied ich mich zunächst für das Studium der Philosophie. Nach dem Vordiplom an meiner Alma Mater in Frankfurt und zwei Auslandssemestern am Milltown Institute of Theology in Dublin beendete ich im Jahr 1989 dann mit dem Diplom in katholischer Theologie mein Studium. Als Mitglied des Mainzer Bewerberkreises erhielt ich eine Stellenzusage im Sommer 1989. Erste pastorale Erfahrung konnte ich in den Pfarreien St. Martin, Bingen und Liebfrauen, Mainz- Neustadt sammeln. Nach meinem Einsatz als Pastoralassistentin in Gau-Bischofsheim wurde ich am 4. September 1993  zur Pastoralreferentin für das Bistum Mainz zusammen mit fünf weiteren Kollegen und Kolleginnen vom damaligen Bischof Karl Lehmann gesendet. Nach den Geburten meiner beiden ältesten Söhne und aufgrund der kaufmännischen Tätigkeit meines Mannes beantragte ich für mehrere Jahre Erziehungs- und Sonderurlaub, arbeitete aber regelmäßig in kleinem Umfang an verschiedenen Schulen als Religionslehrerin. Seit circa zehn Jahren bin ich an der Kreisberufsschule des Landkreises Offenbach-Ost  eingesetzt und unterrichte katholische Religion im beruflichen Gymnasium und Ethik in der Berufsschule. Schule als Arbeitsfeld war zu Beginn meines Berufsleben nicht von mir geplant, es ist mir gewissermaßen „zugefallen“. Die alltägliche Arbeit an der Schule ist geprägt von festen Strukturen; Pünktlichkeit, Verlässlichkeit, Teamarbeit, Lesebereitschaft, Umgang mit digitalen Medien, Offenheit für Neues und Zielorientiertheit sind entscheidend. Spannend und inspirierend ist im Gegenzug dazu das immer wieder neue „Durchbuchstabieren“ der christlichen Glaubensinhalte in der Begegnung mit jungen Menschen unterschiedlicher Herkunft und mit meinen -nicht selten- kirchenkritischen Kollegen und Kolleginnen. Dies unterscheidet meine Arbeit deutlich von der einer staatlichen Lehrkraft. So gesehen ereignet sich der pastorale Moment meines Dienstes eher am Rande, i.e. auf den Fluren, in den Pausen, bei Anfragen von Schülern und Schülerinnen, aber auch von Kollegen und Kolleginnen. Insofern sehe ich mich seit Jahren als Wanderin zwischen zwei Welten:  Kirche und Schule, Glaube und Welt.

Johannes Brantzen – Referent für Gemeindeaufbau und pastorale Strukturen im Dezernat Seelsorge des Bischöflichen Ordinariates in Mainz und Bischöflicher Zeremoniar am Dom

Brantzen-Johannes (c) Bistum Mainz

Man hätte ja meinen können, bei dieser durch und durch katholischen Sozialisation, war die kirchliche Laufbahn vorprogrammiert: geboren 1966 im katholischen Rochuskrankenhaus Mainz-Mombach, der Taufpate mein Onkel und Pfarrer von St. Johannes Evangelist Hans Brantzen, das jüngste von sieben Kindern, die alle in der kirchlichen Jugendarbeit engagiert waren, mein Vater nebenamtlicher Kirchenmusiker, Besuch des katholischen Kindergartens, der Martinusschule und Abitur am Bischöflichen Willigisgymnasium, Messdiener in St. Ignaz und Gruppenleiter in der GCL.

Dennoch wusste ich nach dem Abi noch nicht genau, was ich einmal studieren wollte, und war froh um die Zeit von zwanzig Monaten Zivildienst in der Krankenpflege (Hautklinik der Unimedizin Mainz).

Die Idee, einen kirchlichen Beruf anzustreben, fiel natürlich nicht vom Himmel, sondern wuchs mit der Zeit. Pastoralreferenten hatte ich in der Schulseelsorge am Willigisgymnasium (Klaus Heizmann und Stephan Volk) sowie in meiner Pfarrei (Dekanatsreferent Albert Baumann) kennengelernt und bekam dadurch eine Vorstellung von diesem Berufsbild. Diesen Weg konnte ich mir auch für mich vorstellen, nachdem mir klar war, dass ich nicht ins Priesterseminar eintreten wollte.

Nach dem Theologiestudium (1987-93 in Mainz und Münster) und dem Pastoralkurs (1993-97) – inzwischen hatte ich geheiratet, meine Frau Marianne ist Pastoralreferentin im Bistum Limburg (Wiesbaden) – wurde ich gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, Assistent von Weihbischof Rolly zu werden. Für diese Zeit (1997-2003) bin ich sehr dankbar, denn ich bekam die Möglichkeit, insbesondere bei den Visitationen große Teile des Bistums und viele Menschen, die dort leben und arbeiten, kennenzulernen. Außerdem erhielt ich interessante Einblicke, mit welchen Themen die deutschen Bischöfe unterwegs waren. Spannend war anschließend die kurze Zeit beim damals neu ernannten Weihbischof Neymeyr (2003/4).

Durch die Erfahrungen der Assistenzzeit und die Kenntnisse über den Dom, da Weihbischof Rolly auch Domdekan war, brachte ich wohl gute Voraussetzungen mit, um 2004 meine zwei halben Stellen in dieser etwas ungewöhnlichen Kombination anzutreten, die ich bis heute bekleide.

Zu den Schwerpunkten meiner Aufgaben im Referat gehört die Mitarbeit an verschiedenen Stellen des Pastoralen Weges, sei es ganz aktuell in zwei der diözesanen Teilprojektteams oder indirekt über die Zuständigkeit für die Dekanatsreferent(inn)en und Cityseelsorger/innen des Bistums. Hier bieten sich spannende Gestaltungsmöglichkeiten für die Zukunft der Kirche von Mainz.

In die Tätigkeit am Dom fielen als Höhepunkte das 1000jährige Domjubiläum 2009 und die Weihe von Bischof Kohlgraf 2017 sowie als trauriges, aber sehr eindrückliches Ereignis, die Feierlichkeiten rund um den Tod von Kardinal Lehmann.

Ich kann heute sagen, ich bin froh diesen Beruf des Pastoralreferenten gewählt zu haben, der eine große Vielfalt an Tätigkeiten vorhält und mir in den unterschiedlichen Facetten viel Freude macht. Ich bin überzeugt, dass diese noch recht junge Berufsgruppe in der sich verändernden kirchlichen Landschaft mit neuen Verantwortlichkeiten eine spannende Zukunft vor sich hat.