St. Josephshaus:Einweihung des Kunstwerks „Kallisto“ - Ein weiterer Schritt zur Aufarbeitung
Die Bronzefigur „Kallisto“ mit von Jugendlichen gestalteten Steinblöcken, wurde am Freitag, den 19.04.2024 um 13:00 Uhr auf dem Gelände des St. Josephshauses von Frau Staatsministerin Heike Hofmann eingeweiht, die dabei unterstrich: "Kunst lädt ein, eine andere Perspektive einzunehmen." Grußworte bei der Zeremonie sprachen außerdem Frau Ordinariatsdirektorin Stephanie Rieth, Bevollmächtigte des Generalvikars des Bistums Mainz, und Frau Sozialdezernentin Christel Sprößler.
Die Einweihung begann mit einer einführenden Ansprache von Vorstandsvorsitzendem Herr Thomas Domnick, der die Bedeutung des Namens „Kallisto“ erläuterte und betonte, dass das Kunstwerk fortan als Denkmal, Mahnmal und Schutzengel für die Einrichtung fungieren soll. Dabei unterstrich er: "Das System Jugendhilfe, das St. Josephshaus, die Aufsicht, kirchliche und staatliche Institutionen haben versagt." Die Kunsttherapeutin Frau Dina Rautenberg und der Steinmetzmeister Herr Stefan Kunkel (beide Mitarbeitende des St. Josephshauses) präsentierten Bilder und berichteten über die Entstehung des Kunstwerks, das gemeinsam mit Jugendlichen der Einrichtung gestaltet wurde. Kunkel fügte hinzu: "Der Stein als Material ist wie das Leben an sich - Er hat Höhen und Tiefen."
Stephanie Rieth betonte: "Das Gespräch ist die wirksamste Form der Prävention. Wir müssen eine Erinnerungskultur schaffen, die nicht verdeckt sondern sichtbar macht." Christel Sprößler schloss mit den Worten: "Das St. Josephshaus ist ein Haus, das sich öffnet - Es wurde hier ein dauerhafter Aufarbeitungsprozess in Gang gesetzt."
Musikalisch umrahmt wurde die Einweihung von Johannes Wallbaum vom Musikzentrum St. Gabriel in Hainburg. Nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung luden Fingerfood und Getränke die etwa 100 Gäste, darunter Mitarbeiter*innen der Einrichtung sowie Vertreter*innen der Gemeinde, der Pfarrgemeinde sowie der Jugendämter, zum Austausch ein.
Das Kunstprojekt, das die Einrichtung in Zusammenarbeit mit Jugendlichen realisiert hat, ist nicht nur ein Ausdruck der künstlerischen Kreativität, sondern auch ein weiterer bedeutender Schritt auf dem Weg der Aufarbeitung. Es zeigt, dass Kunst und gemeinschaftliches Engagement einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung von herausfordernden Momenten leisten können.
Ein herzlicher Dank geht außerdem an die Wilhelm Emmanuel von Ketteler-Stiftung, die das Projekt finanziell unterstützt hat.