Martin Luther - Vom Mönch zum Feind des Papstes

Volker Leppin

Vom Mönch zum Feind des Papstes (c) uu
Vom Mönch zum Feind des Papstes
Datum:
Do. 9. Juli 2015
Von:
Annette Dittrich

Martin Luther erscheint in dieser Biographie als Mensch, dargestellt frei von Überhöhung. Brilliant schildert Volker Leppin, wie Luther sich zögernd vom mittelalterlichen Denken löste und seine eigene religiöse Überzeugung fand. Vom Bauernsohn aus Möhra wurde er zum »Feind des Papstes« und prägte schließlich einer Epoche seinen Stempel auf.

Den langen Weg Martin Luthers zeichnet die Biographie von Autor Volker Leppin präzise und brilliant formuliert nach. Die neusten Erkenntnisse und Diskussionen aufgreifend, befreit er ihn vom Überbau der Historiographie des 19. Jahrhunderts und macht den Menschen wieder sichtbar. »Ich bekenne, dass ich Sohn eines Bauern aus Möhra bei Eisenach bin, bin dennoch Doktor der Heiligen Schrift, des Papstes Feind. « So knapp wie präzise fasste Luther im Rückblick selbst sein Leben zusammen. Die Auswirkungen seines Denkens und Handelns waren gewaltig. Dabei fand er tatsächlich erst langsam und zögerlich zu seinen reformatorischen Überzeugungen und war alles andere als ein Umstürzler. Erst die Umstände machten Luther, der ein Zeitalter prägte, zu dem, was er wurde: eines Bauern Sohn, das Papstes Feind, ein Künder des Endes, ein Professor, Mönch und Ehemann.
Volker Leppin ist evangelischer Theologe und lehrt Kirchengeschichte an der Eberhard Karls Universität Tübingen; davor war er zehn Jahre in derselben Funktion an der Friedrich-Schiller-Universität Jena tätig. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Scholastik und Mystik des späten Mittelalters, die Biographie und Theologie Luthers sowie die Aufklärung.
156 S. mit 26 s/w Abb., Bibliogr. und Reg.
Lambert Schneider, Darmstadt, 2. Aufl. 2015