Dass Kirchenfürsten weltliche Herrschaft ausübten, war im frühneuzeitlichen Europa gang und gäbe. Nirgends aber gingen geistliche und weltliche Herrschaft eine engere Verbindung ein als im päpstlichen Kirchenstaat und in den geistlichen Fürstentümern des Heiligen Römischen Reiches, wo der Papst bzw. die Fürstbischöfe neben der höchsten geistlichen Autorität auch die weltliche Souveränität bzw. Landesherrschaft in ihrer Person vereinigten.
Diese spezifische Konstellation der Personalunion von geistlicher und weltlicher Herrschaft hat von jeher die Aufmerksamkeit der historischen und kirchengeschichtlichen wie auch der rechtsgeschichtlichen, kunstgeschichtlichen und musikwissenschaftlichen Forschung auf sich gezogen. Dabei fällt jedoch auf, dass Papsttum und Reichskirche zwei weitgehend voneinander getrennte Forschungsfelder geblieben sind, zwischen denen es nur einen geringen Austausch gab und gibt, und das, obwohl die Forschungen zu beiden Gegenständen sich vielfach denselben oder ähnlichen Themen widmen bzw. vergleichbare Fragestellungen verfolgen. Vor diesem Hintergrund verfolgt die Mainzer Tagung das Ziel, Spezialistinnen und Spezialistinnen für das frühneuzeitliche Papsttum und die Reichskirche zusammenzubringen, einen wissenschaftlichen Austausch zwischen ihnen anzustoßen und so die Forschungen zu beiden Gegenständen voranzutreiben.
Die Tagung findet vom 8. bis 10. Oktober 2025 im Tagungshaus „Erbacher Hof“ in Mainz statt und wird vom Institut für Mainzer Kirchengeschichte mitorganisiert.
Informationen zur Tagung erhalten Sie unter kirchengeschichte@bistum-mainz.de
Kooperationspartner: Arbeitsbereich Neuere Geschichte am Historischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Lehrstuhl für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte/Religiöse Volkskunde an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität Mainz