Gemeinsames Schreiben der Weltsynode an das Volk Gottes

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Datum:
Fr. 27. Okt. 2023
Von:
Martina Reißfelder

Knapp vier Wochen haben sich 415 Männer und Frauen, die von Papst Franziskus berufen worden waren, anhand eines Arbeitspapiers mit drängenden Fragen der Kirche befasst. Vorausgegangen war ein zweijähriger Prozess, der in den Bistümern vor Ort begonnen hatte und in Kontinentalsynoden mündete, in den sich auf diese Weise viele Menschen mit ihrer Sichtweise und ihrem Glauben einbringen konnten.

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"Die Versammlung, die uns ab 30. September in Rom zusammenführte, war eine wichtige Etappe in diesem Prozess. In vielerlei Hinsicht war es eine noch nie dagewesene Erfahrung. Zum ersten Mal waren auf Einladung von Papst Franziskus Männer und Frauen aufgrund ihrer Taufe eingeladen, an einem Tisch zu sitzen und nicht nur an den Diskussionen, sondern auch an den Abstimmungen dieser Bischofssynode teilzunehmen", so heißt es im ersten Absatz des am Mittwoch, 25. Oktober 2023, veröffentlichten Schreiben der Weltsynode. 

Knapp vier Wochen haben sich 415 Männer und Frauen, die von Papst Franziskus berufen worden waren, anhand eines Arbeitspapiers mit drängenden Fragen der Kirche befasst. Vorausgegangen war ein zweijähriger Prozess, der in den Bistümern vor Ort begonnen hatte und in Kontinentalsynoden mündete, in den sich auf diese Weise viele Menschen mit ihrer Sichtweise und ihrem Glauben einbringen konnten.

Unter dem Leitwort "Für eine Synodale Kirche - Gemeinschaft, Teilhabe, Sendung" hatte Papst Franziskus 2021 zu diesem Prozess eingeladen, nachdem er schon zuvor formuliert hatte: "Die Welt, in der wir leben und die zu lieben und ihr zu dienen wir aufgerufen sind, auch in ihren Widersprüchen, verlangt von der Kirche die Stärkung der Synergien in allen Bereichen ihrer Sendung. Es ist genau der Weg der Synodalität, den Gott von der Kirche des dritten Jahrtausends erwartet“.

Die Teilnehmenden blendeten auch die momentanen Krisensituationen nicht aus, das Gebet um Gerechtigkeit und Frieden, um Nachhaltigkeit und Klimaschutz zog sich durch alle Tage in Rom hindurch. 

Ein besonderes Augenmerk galt auch der weltweiten Erfahrung von Sexuellem Missbrauch innerhalb der katholischen Kirche: "Vor allem hat die Kirche unserer Zeit die Pflicht, im Geiste der Umkehr denjenigen zuzuhören, die von Mitgliedern der Kirche missbraucht wurden, und sich konkret und strukturell dafür einzusetzen, dass sich so etwas nicht wiederholt." 

Geplant ist zunächst ein abschließendes Papier dieser ersten Synoden-Vollversammlung, das Übereinstimmungen, Wünsche nach Veränderung, aber auch offene und strittige Fragen zusammenfasst. In einem zweiten Treffen in genau einem Jahr werden die Gespräche zu einem vorläufigen Abschluss gebracht. Erst danach ist mit einem Dokument des Papstes zu rechnen.