„Sehr ergreifend“

Gunther und Hilde Pengel auf dem Petersplatz am Ostersonntag. „Wir haben zu diesem Zeitpunkt nicht gedacht, dass der Papst so schnell sterben würde.“ (c) privat
Datum:
Mo. 21. Apr. 2025
Von:
Anja Weiffen

Hilde und Gunther Pengel aus Zornheim haben bei ihrer ersten Reise nach Rom den letzten Auftritt von Papst Franziskus miterlebt.

 

Die Sixtinische Kapelle haben Hilde und Gunther Pengel gerade noch sehen können. „Nach dem Tod von Papst Franziskus wurde die Kapelle sofort geschlossen“, berichtet Hilde Pengel. Denn in der Sixtinischen Kapelle findet traditionell das Konklave, die Wahl des nächsten Papstes, statt. Das Ehepaar aus Zornheim war erstmals in Rom. Als Teil einer Reisegruppe nahmen sie am Ostersonntag am Gottesdienst auf dem Petersplatz teil.

„Die Stimmung war wirklich gut, alles lief sehr ruhig und friedlich ab. Wir haben natürlich sehr darauf gehofft, dass Papst Franziskus – trotz schwerer Krankheit – noch den Segen Urbi et Orbi erteilen kann“, erzählt die Zornheimerin. Als der Papst auf dem Balkon erschien, seien alle sehr erleichtert, erfreut und begeistert über seine Anwesenheit gewesen. „Als er dann noch mit seinem Papamobil durch die Menschenmenge fuhr, war das wirklich sehr ergreifend und beeindruckend“, sagt sie. „Wir haben zu diesem Zeitpunkt nicht gedacht, dass er so schnell sterben würde, auch wenn er schon sehr angeschlagen wirkte. Für uns war es nun umso mehr ein besonderes und einmaliges Erlebnis.“

Wunsch nach Wandel

An Franziskus mochte Hilde Pengel dessen Bescheidenheit und Einsatz für Randgruppen. „Er hatte eine kleine Wohnung, auf Pomp legte er keinen Wert. Die Ärmsten im Blick zu haben, das war ihm das Wichtigste.“ Und die Zukunft der Kirche? Die Zornheimerin wünscht sich, dass ein jüngerer Papst gewählt wird. „Jemand, der auf das Zeitgeschehen eingeht. Ein Mann der Menschlichkeit und Gerechtigkeit“, sagt sie. Die 65-Jährige hofft auf einen Wandel in der Kirche und darauf, dass diese sich, etwa in Fragen von Krieg und Frieden, mehr einmischt.