Ich grüße mit Dank und der Bitte um das Gebet für mich den Heiligen Vater, die Bischöfe, Priester und Diakone, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie alle Schwestern und Brüder in der Diözese Mainz, in meiner Heimat-Erzdiözese Freiburg i.Br. sowie alle Freunde in unserer Kirche und in der Ökumene und die Katholiken unseres Landes, für die ich gerne über 20 Jahre Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz gewesen bin. Es ging mir immer um die Einheit im Glauben in der Vielfalt unseres Lebens, ohne Scheuklappen und Uniformismus.
Dem Kapitel des Domes mit den Weihbischöfen überlasse ich die Gestaltung der Trauergottesdienste und der Beisetzung. Wir haben viele gute Bräuche!
Unter zwei Dingen habe ich immer wieder und immer mehr gelitten: Unsere Erde und weithin unser Leben sind in vielem wunderbar, schön und faszinierend, aber sie sind auch abgrundtief zwiespältig, zerstörerisch und schrecklich. Schließlich ist mir die Unheimlichkeit der Macht und wie der Mensch mit ihr umgeht, immer mehr aufgegangen. Das brutale Denken und rücksichtsloses Machtstreben gehören für mich zu den schärfsten Ausdrucksformen des Unglaubens und der Sünde. Wehret den Anfängen! Immer mehr habe ich das Jesuswort bei Lukas in den Ohren: „Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, auf der Erde (noch) Glauben vorfinden?“ Wählt einen guten Nachfolger! Betet für ihn und für mich! Auf Wiedersehen!
Mainz, 15. März 2009
+ Karl Kardinal Lehmann Bischof von Mainz