Kardinal Lehmann betonte bei der Pressekonferenz: „Ich bin Papst Franziskus, der Kongregation für die Bischöfe, namentlich Kardinal Marc Quellet als Präfekten und dem Apostolischen Nuntius Dr. Nikola Eterović, dankbar für die Ernennung von Regens Dr. Udo Bentz zum Weihbischof im Bistum Mainz. Ich danke auch für die zügige Durchführung des Verfahrens." Lehmann wies darauf hin, „dass bei meiner Umfrage im Winter 2014 mit der Bitte um Vorschläge unter rund 130 Personen Regens Dr. Udo Bentz mit deutlichem Abstand die erste Stelle belegte". Der Kardinal gratulierte Bentz zu seiner Berufung durch Papst Franziskus und versprach ihm „gute Solidarität und fruchtbare Kooperation. Ich bin überzeugt, dass das ganze Bistum Mainz und auch die Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz ihn gut aufnehmen werden."
Der Kardinal würdigte die bisherigen Stationen von Udo Bentz im Bistum Mainz. Während seiner Zeit als Bischöflicher Sekretär sei er ihm „eine vielfältige, wertvolle Unterstützung" gewesen. Wörtlich sagte Lehmann: „Regens Dr. Udo Bentz, der 48 Jahre alt ist, vereinigt in sich und seinem bisherigen Leben ausgezeichnete Eigenschaften und Leistungen, gewiss unterstützt durch seine intellektuellen und spirituellen, theologischen und pädagogischen Fähigkeiten, durch seine Führungskraft und seine pastoralen Talente."
Regens Bentz dankte besonders Kardinal Lehmann. „Er traut mir zu, dass ich ihn in guter Weise unterstützen kann. Das möchte ich auch sehr gerne tun, wie es die erste und eigentliche Aufgabe eines Weihbischofs ist", sagte Bentz. Er sei froh, weiter in der Priesterausbildung und der pastoralen Ausbildung tätig sein zu können, da ihm dies „ein Herzensanliegen" sei. Ebenso freue er sich auf die Arbeit im Jugenddezernat: „Mir macht es viel Freude, junge Menschen begleiten zu können, die nach Wegen suchen, sich ausprobieren und sich für ihren Glauben und die Kirche engagieren wollen. Darin steckt viel Leben."
Als bischöfliches Leitwort hat Bentz einen Vers aus dem Markusevangelium gewählt. In kleiner Abwandlung vom lateinischen Bibeltext (Mk 16,20) lautet das Leitwort „praedicare ubique domino cooperante" - „Überall predigen und der Herr wirkte mit ihnen". In diesem Leitwort stecke für ihn „sowohl ein Auftrag als auch eine Zusage". Das Evangelium habe eine Kraft, „die wir als Kirche in die unterschiedlichsten Situationen hinein buchstabieren können - also wirklich überall und das heißt auch: auf neuen Wegen". Und weiter: „Dazu gehört dann die Zusage: Der Herr wirkt mit uns! Wir sind nicht allein, bei dem was wir tun." Diese Zusage „macht mir Mut, meine neuen Aufgaben anzunehmen", sagte Bentz.
Udo Bentz wurde am 3. März 1967 in Rülzheim geboren. Nach Abschluss seines Theologiestudiums in Mainz und Innsbruck wurde er am 1. Juli 1995 durch den Mainzer Bischof, Karl Lehmann, zum Priester geweiht. Anschließend war er als Kaplan in Worms am Dom St. Peter und in der Gemeinde St. Martin tätig. Am 1. August 1998 wurde er Bischöflicher Sekretär bei Bischof Lehmann. Diese Aufgabe nahm er vier Jahre lang wahr, bevor er am 1. August 2002 zur Promotion freigestellt wurde. Bentz hat seine Doktorarbeit im Fach Dogmatik an der Albert Ludwigs-Universität Freiburg geschrieben. Sie trägt den Titel: „Jetzt ist noch Kirche - Grundlinien einer Theologie kirchlicher Existenz im Werk Karl Rahners". Neben seinem Promotionsstudium war Bentz während dieser Zeit in verschiedenen Pfarreien der Diözese seelsorglich tätig. Zum 1. September 2007 übernahm er als Regens die Leitung des Mainzer Priesterseminars. 2011 wurde er von Kardinal Lehmann zum Geistlichen Rat ernannt. 2013 wurde er für vier Jahre zum Vorsitzenden der Deutschen Regentenkonferenz gewählt. Im vergangenen Jahr übernahm er zusätzlich die Ausbildungsleitung für Kapläne und Pastoralassistenten im Bistum Mainz.
Der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann, hat nach der Ernennung von Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr zum Bischof von Erfurt (19. September 2014) einen Brief an Papst Franziskus geschrieben und darum gebeten, dass er die Stelle des Weihbischofs neu besetzen darf. Wie schon bei den anderen Weihbischöfen hat der Kardinal daraufhin eine Umfrage im Bistum nach Personalvorschlägen begonnen. Dazu hat er 127 Personen aus dem Bistum um Personalvorschläge gebeten. Davon haben 110 geantwortet.
Anschließend hat der Kardinal einen Dreiervorschlag über den Apostolischen Nuntius in Berlin (Erzbischof Nikola Eterović) an den Papst geschickt. Aufgabe des Apostolischen Nuntius war es dann, für jeden auf dieser Liste, über den noch kein so genannter Informationsprozess in Gang gesetzt wurde, eine gewisse Anzahl von Personen nach dessen Eignung zu befragen. Der ganze Prozess unterliegt der Geheimhaltung.
Das Kirchenrecht bestimmt, dass auf Antrag eines Diözesanbischofs ein oder mehrere so genannte Auxiliarbischöfe ernannt werden können, wenn pastorale Gründe dies erforderlich machen. Der lateinische Titel „episcopus auxiliaris" bedeutet übersetzt „Hilfsbischof". In Deutschland und Österreich wird ein Auxiliarbischof traditionell als Weihbischof bezeichnet. Er ist dem Diözesanbischof vor allem zur seelsorglichen Leitung des Bistums an die Seite gegeben und handelt in seinem Auftrag.
Ein Weihbischof erhält seine rechtlichen Vollmachten und konkreten Aufgabenbereiche vom zuständigen Ortsbischof. Er ist jedoch Bischof im vollen theologischen Sinn. Einem Weihbischof ist im Unterschied zum Diözesanbischof keine eigene Diözese zur Leitung übertragen. Allerdings wird jeder Weihbischof auf den Titel eines früher bestehenden, inzwischen aber untergegangenen Bistums geweiht - das so genannte Titularbistum. Damit wird deutlich gemacht, dass jedem Bischof eine Teilkirche zugeordnet ist.