Gründonnerstag

Der Abschied und das Vermächtnis Jesu

Gründonnerstag: Abendmahl

Do. 14. Apr. 2022

Bilder: Friedbert Simon, Heidebrecht Frei/ Text: Peter Weidemann, Anton Marian (Bearbeitung: Markus Schenk)

In der Abendmesse des Gründonnerstages gedenkt die Kirche des letzten Abendmahles Jesu mit seinen Jüngern und feiert die Einsetzung der heiligen Eucharistie durch Jesus. Das „Grün“ des Gründonnerstages stammt vermutlich vom mittelhochdeutschen „gronan“, weinen.

Am Gründonnerstag wurden früher Menschen, die für schwere Sünden öffentlich büßten, wieder in die kirchliche Gemeinschaft aufgenommen. Diese Büßer nannte man auch „Weinende“.

Im Gottesdienst am Abend erklingen zum letzten Mal bis zur Osternacht die Glocken und die Orgel. Sie schweigen zeichenhaft an den Tagen des Leidens und Todes Jesu. Auch das Entfernen des Altarschmuckes am Ende der Messe und die Übertragung des eucharistischen Brotes zu einem Seitenaltar stimmen die Gläubigen darauf ein.

Nach der Predigt werden Mitgliedern der Gemeinde vom Priester die Füße gewaschen. Die Fußwaschung ist Ausdruck dienender Liebe, wie sie Jesus vorgelebt hat. Obwohl es ein Knechtsdienst war, hatte auch Jesus beim letzten Abendmahl den Jüngern die Füße gewaschen.

Peter Weidemann (www.pfarrbriefservice.de)

Impuls

Ein Zufall?

Kein Zufall,
dass Jesus sich
bei seinen Jüngern
mit einem Abendessen verabschiedet.

Kein Zufall,
dass Brot und Wein
aufgetischt, gesegnet
und herumgereicht werden.

Kein Zufall,
dass Christen seit je
zum Gedächtnis an diese Feier
im Angesicht des Todes
selber ein Fest feiern.

Ein Zufall,
dass heutzutage Brot und Wein
bei dieser Feier kaum eine Rolle spielen?

Ein Zufall,
dass dabei so viele Worte gemacht
und so müde gesungen wird?

Ein Zufall,
dass immer weniger
dabei sein wollen?

Anton Marian (www.pfarrbriefservice.de)