Schmuckband Kreuzgang

Karsamstag

Hinabgestiegen in das Reich des Todes

Karsamstag: Jesus liegt im Grab (c) Katharina Wagner / www.pfarrbriefservice.de
Karsamstag: Jesus liegt im Grab
Datum:
Sa. 16. Apr. 2022
Von:
Bild. Katharina Wagner / Text: Georg Walser u. Felicitas Baensch (Bearbeitung: Markus Schenk)

Der Karsamstag ist der stillste Tag im Jahr – so sieht es die Liturgie vor. Leider zwingen kirchliche und weltliche Feiern der kommenden Tage zu geschäftigem Tun. 

So wird dieser Tag oftmals zu einer alleinigen Phase der Vorbereitung entwürdigt. Seine Bedeutung ist jedoch eine völlig andere: Gott hat seinen Sohn in die Welt geschickt und dieser wurde den Menschen gleich, bis zum Tod. Er ist weder vom Kreuz herabgestiegen, noch direkt vom Kreuz aus aufgefahren zum Vater im Himmel. Er ist hinabgestiegen in das Reich des Todes, gerade in der Vorstellung der Menschen in der Antike der Nicht-Ort schlechthin.

Nicht das Sterben, sondern das Tod-Sein ist der tiefste Punkt menschlicher Existenz. Bis zu diesem Punkt geht die Geschichte Gottes mit den Menschen. Und darüber hinaus: Seit der Auferstehung Christi weiß der gläubige Mensch, dass der Tod nicht das Ende ist. Davon kündet Ostern.

Georg Walser, Webmaster für www.erzbistum-muenchen.de auf www.pfarrbriefservice.de

 

Impuls zum Karsamstag

Karsamstag

Herr, ich habe die Ruhe satt. Die ewige Ungewissheit, wann das normale Leben wieder beginnt.

Ich warte. Ich warte heute auf Dich.

Auch die Frauen und Jünger waren verunsichert nach Deinem Kreuzestod. Was blieb von Deinen Verheißungen?

Du wolltest den Tempel in drei Tagen wieder aufbauen.

Du hast uns das Reich Gottes versprochen.

Du hast gesagt, Du bist der Weg, die Wahrheit und das Leben.

Und nun: Totenstille.

Herr, brich die Ungewissheit auf. Befreie mich von Erwartungen. Lass Friede werden.

Ich warte. Ich warte heute auf Dich. Amen.

Felicitas Baensch, In: Pfarrbriefservice.de