Schmuckband Kreuzgang

Weihnachtspost von Pfarrer Norbert Kissel

Ehemaliger Pfarrer von St. Walburga schreibt zu Weihnachten an seine frühere Pfarrei

Pfarrer Norbert Kissel (c) Pfarrei St. Walburga Groß-Gerau
Pfarrer Norbert Kissel
Datum:
Mi. 22. Dez. 2021
Von:
Pfarrer Norbert Kissel

St. Walburga:

Pünktlich zum Weihnachtsfest schreibt Pfarrer Norbert Kissel an die Gemeindemitglieder seiner ehemaligen Pfarrei. 

Liebe Gemeinden,
Liebe Schwestern und Brüder in Christus!

Mit der Adventszeit beginnt ein Weg, der zum großen Weihnachtsfest hinführt. Dieses Fest hat viel mit ganz tiefer Freude zu tun. Damit ist die Zeit des Adventes geprägt von einer gewissen Vorfreude auf das kommende Fest. Der berühmte Theologe des Mittelalters, Thomas von Aquin, nennt Momente, die wichtig sind für den Erhalt der Freude; die ziemlich modern in unseren Ohren klingeln:
1. „Genießen“: das Leben darf nicht zu einer unerträglichen Last werden. Ich muss mir auch etwas gönnen können. Wer nicht genießen kann, wird ungenießbar.
2. „Schlafen“: das Schlafen ist Erholung für Leib und Seele. Es ist wie Befreiung von Pflicht und Verantwortung.
3. „Weinen“: Das Weinen ist ein Zeichen für Gefühl und Mitgefühl. Wer weint, der zeigt, dass er ein Herz hat für sich und für andere.
4. „Freundschaft“: Freunde sind der wahre Reichtum des Lebens, denn Freundschaften machen glücklich.
5. „Beten“: Das Beten erinnert an den tiefsten Sinn des Lebens. Es schenkt Geborgenheit und Dankbarkeit auch gegenüber Gott.

Ich denke, das sind einige wunderbare Gedanken und Impulse von einem mittelalterlichen Theologen für die Menschen unserer Tage: Genießen, Schlafen, Weinen, Freundschaft und Gebet führen zu echter Lebensfreude und zu Dankbarkeit. Dies hat auch etwas zu tun mit einem gelingenden Leben in den Gemeinden der Kirche. Das durften wir erfahren in den vielen Jahren, in denen ich als Pfarrer in unserer Gemeinde St. Walburga wirken konnte ebenso in der Funktion als Leiter des Pfarreienverbundes.

Ich bin immer noch erfüllt von Dankbarkeit und Freude über das erfolgreiche Wirken unserer Gremien, Gruppen, Verbände und allen Helfern und Helferinnen im Ehrenamt. Das Team der Hauptamtlichen konnte diese Freude und Dankbarkeit auch an unseren liebgewonnenen Mitarbeiterfesten, die regelmäßig als Weihnachtsgeschenk mit allen Mitarbeitern gefeiert wurden, in das Gemeindeleben hineintragen.

Natürlich können wir uns nicht ständig nur freuen und herzerfrischend lachen. Denn oft genug ist uns einfach nicht zum Lachen zumute. Es gibt in unserem Leben Dinge, die uns belasten: Gewalt, Terror, Krankheit, Trauer, Tod, Angst vor der Zukunft, Pandemie. Hier ist Gemeinschaft wichtig. Wir sind in all diesen Dingen nicht allein. Gemeinschaft hilft. Gemeinschaft untereinander und Gemeinschaft mit unserem kommenden Herrn. Wir haben Hoffnung, weil Jesus da ist und zugleich kommend ist. Beides ist wichtig: Gemeinschaft untereinander und Gemeinschaft mit Christus Jesus, der an Weihnachten in unsere Welt gekommen ist, Gottes eingeborener Sohn. Das wollen wir mit großer Freude und Liebe feiern.

Ich danke auf diesem Weg nochmals allen in der Gemeinde für unsere gelungene Zeit des Miteinanders. Lasst euch die Freude am Leben nicht nehmen und pflegt die Gemeinschaft untereinander und mit Gott. Dann hat die Gemeinde auch eine Chance in der Zukunft.

Eine gesegnete Adventszeit und ein frohes Weihnachtsfest mit viel Lebensfreude, die weit ins neue Jahr hineinwirken möge, wünscht Euch auch im Namen von Pfarrer Respondek ,

Euer
N. Kissel, Pfarrer i.R.

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