Schmuckband Kreuzgang

Gedanke zum Evangelium

Liebe Gemeinde, liebe Schwestern und Brüder,

Jesus begegnet der Frau am Jakobsbrunnen (Fastenkrippe St. Josef Neu-Isenburg) (c) W. Janovsky
Jesus begegnet der Frau am Jakobsbrunnen (Fastenkrippe St. Josef Neu-Isenburg)
Datum:
So. 15. März 2020
Von:
Pfarrer Martin Berker

ein Gruß aus unserer Pfarrkirche St. Josef. Es zeigt das aktuelle Bild von unserer Fastenkrippe. Jesus begegnet der Frau am Jakobsbrunnen. Beiliegend sende ich Ihnen den Evangelientext vom heutigen Sonntag und ein paar Gedanken zum Evangelium.

 

Liebe Gemeinde,

diese Fastenzeit ist eine Fastenzeit besonderer Art. Keiner von uns wird die österliche Bußzeit so schon einmal erlebt haben wie zur Zeit. Dennoch sind und bleiben wir eine betende und hoffende Gemeinde. Ich lade Sie ein, füreinander und miteinander in Verbundenheit zu beten. Die Glocken werden  nicht mehr so häufig zu hören sein. Nur noch zur Mittagszeit und Abendzeit läuten die Glocken von St. Josef und laden uns ein, den Engel des Herrn, zu beten. Vielleicht hören wir den Glockenruf bewusster, wenn es ruhiger um uns wird und beten für die Kranken und alle, die in diesen Tagen in den Krankenhäuser, Seniorenheim, in der Medizin und in Hospizen arbeiten.

Das Evangelium nach Johannes 4

Joh 4,5-42 

5 So kam er zu einer Stadt in Samarien, die Sychar hieß und nahe bei dem Grundstück lag, das Jakob seinem Sohn Josef vermacht hatte. 6 Dort befand sich der Jakobsbrunnen. Jesus war müde von der Reise und setzte sich daher an den Brunnen; es war um die sechste Stunde.

7 Da kam eine Frau aus Samarien, um Wasser zu schöpfen. Jesus sagte zu ihr: Gib mir zu trinken! 8 Seine Jünger waren nämlich in die Stadt gegangen, um etwas zum Essen zu kaufen. 9 Die Samariterin sagte zu ihm: Wie kannst du als Jude mich, eine Samariterin, um etwas zu trinken bitten? Die Juden verkehren nämlich nicht mit den Samaritern. 10 Jesus antwortete ihr: Wenn du wüsstest, worin die Gabe Gottes besteht und wer es ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, dann hättest du ihn gebeten und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben. 11 Sie sagte zu ihm: Herr, du hast kein Schöpfgefäß und der Brunnen ist tief; woher hast du also das lebendige Wasser? 12 Bist du etwa größer als unser Vater Jakob, der uns den Brunnen gegeben und selbst daraus getrunken hat, wie seine Söhne und seine Herden? 13 Jesus antwortete ihr: Wer von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst bekommen; 14 wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben; vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zu einer Quelle werden, deren Wasser ins ewige Leben fließt. 15 Da sagte die Frau zu ihm: Herr, gib mir dieses Wasser, damit ich keinen Durst mehr habe und nicht mehr hierherkommen muss, um Wasser zu schöpfen!

19 Die Frau sagte zu ihm: Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist. 20 Unsere Väter haben auf diesem Berg Gott angebetet; ihr aber sagt, in Jerusalem sei die Stätte, wo man anbeten muss. JHWH verehren (vgl. Dtn 27,4–8).')"> 21 Jesus sprach zu ihr: Glaube mir, Frau, die Stunde kommt, zu der ihr weder auf diesem Berg noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. 22 Ihr betet an, was ihr nicht kennt, wir beten an, was wir kennen; denn das Heil kommt von den Juden. 23 Aber die Stunde kommt und sie ist schon da, zu der die wahren Beter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn so will der Vater angebetet werden. 24 Gott ist Geist und alle, die ihn anbeten, müssen im Geist und in der Wahrheit anbeten. 25 Die Frau sagte zu ihm: Ich weiß, dass der Messias kommt, der Christus heißt. Wenn er kommt, wird er uns alles verkünden. 26 Da sagte Jesus zu ihr: Ich bin es, der mit dir spricht.

39 Aus jener Stadt kamen viele Samariter zum Glauben an Jesus auf das Wort der Frau hin, die bezeugt hatte: Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe. 40 Als die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, bei ihnen zu bleiben; und er blieb dort zwei Tage. 41 Und noch viel mehr Leute kamen zum Glauben an ihn aufgrund seiner eigenen Worte. 42 Und zu der Frau sagten sie: Nicht mehr aufgrund deiner Rede glauben wir, denn wir haben selbst gehört und wissen: Er ist wirklich der Retter der Welt.

Gedanken zum Evangelium in 100 Sekunden

Johannes macht in seinem Evan­gelium deutlich: Den wahren Lebensdurst kann nur Jesus selbst stillen. Er ist unsere Lebensquelle. Wir finden zur Erfüllung, wenn wir ihn in uns aufnehmen, seine Hoffnungen und Träume, seine Geschichten und sein Verhalten. Unser Le­ben gelingt, wenn wir uns seinen Lebensstil zu eigen machen. Wir brauchen jemanden, der keine Ruhe gibt, der Geduld mit uns hat, bis wir selbst den Mut auf­bringe, als erlöste und befreite Menschen zu leben.

 

Ich brauche jemanden, der mir sagt: Suche nach dem Ziel, das Gott dir gesetzt hat! Schöpfe die Möglichkeiten aus, die dir mitgegeben sind, um dein Leben und das Leben anderer eine Spur menschlicher zu machen! Hör nicht auf nach mehr zu dürsten - nach mehr Klarheit und Ehrlichkeit, nach tieferem Glauben und Vertrauen, nach größerer Barmherzigkeit und stärkerer Liebe.

 

Ich brauche jemanden, der mir das immer wieder sagt: Und ich kenne auch einen, der das tut - in jedem Gottesdienst, in jedem stillen Gebet, in jedem Abschnitt des Neuen Testaments, in jeder ermutigenden Begegnung höre ich die Stimme Jesu: Lass dir deinen Lebensdurst nicht nehmen! Meine Frohe Bot­schaft ist eine sprudelnde Quelle, aus der du nie genug trinken kannst.

Fürbitten

Wir Menschen sind auf der Suche nach Erfüllung und Glück, doch gehen wir dabei oft in die Irre. Wir wenden uns deshalb an Gott und bitten:

 

 

  • Für die Menschen weltweit, die erkrankt sind, die Angst haben, die von ihren Lieben getrennt sind.

 

 

Vater im Himmel …                                        Wir bitten Dich erhöre uns.

 

 

  • Für die Weltgemeinschaft, die das Corona-Virus zu gemeinsamem Handeln herausfordert. Für alle, die miteinander beraten und folgenreiche Entscheidungen treffen und für alle, die für Solidarität und Verständnis werben.

 

  • Für die Wissenschaftler und Forscher, die unter Hochdruck nach einem Impfstoff und nach Medikamenten suchen.

 

  • Für die vielen Menschen auf der Welt, die auch noch andere Sorgen und Lebensnöte haben. Für die Menschen an Europas Außengrenzen, für alle ohne Heimat und Sicherheit.

 

  • Für unsere Verstorbenen: Schenke ihnen die Erfüllung ihrer Sehnsucht.

 

Gott des Lebens, wir danken dir, dass du uns hörst und erhörst durch Christus, unseren Herrn.

 

 

Vater unser im Himmel,

geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe,

wie im Himmel so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft

und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Amen.

Wort auf den Weg

Überall ist der Jakobsbrunnen, an dessen Rand sich Jesus hinsetzt, um auf uns zu warten. Gegenüber unseren Irrwegen und unserem kümmerlichen Glauben setzt er seine Gabe, lebendiges Wasser des Glaubens, der Hoffnung, der Liebe (Lorenz Baur)

Segen

Der Herr sei mit Euch.

Und mit Deinem Geiste.

Es segne Euch und alle die zu Euch gehören der gütige und barmherzige Gott.

Der Vater + und der Sohn + und der Heilige Geist +.

Amen.