In jeder StadtPost Neu-Isenburg gibt es ein „Wort der Woche". Pfarrerinnen, Pfarrer und Vertreter der Kirchengemeinden aus Neu-Isenburg teilen ihre Gedanken zur Jahreszeit, zu Entwicklungen in unserer Gesellschaft oder zu Dingen, die sie aus christlicher Sicht bewerten, mit.
Heilung
Ein Mann hatte einen Unfall. Also musste er sich einer Hüftoperation unterziehen. Nach der OP gebrauchte er Krücken zum Laufen. Er konnte keine großen Schritte machen.
Etwa vier Wochen später musste er nach Karlsruhe fahren, weil er dort einen Termin hatte. Er nahm einen Zug. Denn Autofahren konnte er noch nicht. Als der Zug angehalten hatte, wollte er aussteigen. Aber er konnte nicht, es gab nämlich eine große Lücke zwischen dem Zug und dem Bahnsteig.
Er wurde unruhig, weil der Zug in Kürze abfahren sollte. Unerwartet wurde dem Mann von zwei arabischen Männern geholfen. Der Mann bedankte sich bei ihnen. Sie aber sagten: „Allah gebietet uns, den Kranken und Behinderten zu helfen.“
Im Evangelium sehen wir, wie Jesus die Zwölf gesandt hat. „Sie (die gesandten) trieben viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie“ (Mk 6, 13).
Wie die Zwölf dürfen wir Menschen befreien von dem, was sie bedrückt, was sie krank und hilflos macht.
Es fällt einigen von uns schwer, den anderen zu helfen, vielleicht, weil sie keine Zeit haben. Wir wollen mehr im Leben erreichen, deswegen haben wir keine Zeit für die Hilfsbedürftigen in unserer Familie, in unserer Umgebung und in unserer Gesellschaft. Aber wir alle sind berufen, den Hilfsbedürftigen unter uns zu helfen/heilen. Beispielsweise können wir ihnen helfen, indem wir ihnen unsere Ohren schenken.
Alles in allem sind wir dazu aufgerufen, die anderen zu heilen, bzw. die Hilfsbedürftigen unter uns glücklich zu machen. Es lohnt sich.
André Gide sagt: „Das Geheimnis des Glücks liegt nicht im Besitz, sondern im Geben, wer andere glücklich macht, wird glücklich.“
Kaplan Nonso Nwadiogbu, St. Josef