Schmuckband Kreuzgang

Wort zur Woche

Was mich hindert ….

Wort zur Woche (c) D. Thiel
Wort zur Woche
Datum:
Sa. 15. März 2025
Von:
Dietmar Thiel

In jeder StadtPost Neu-Isenburg gibt es ein „Wort der Woche". Pfarrerinnen, Pfarrer und Vertreter der Kirchengemeinden aus Neu-Isenburg teilen ihre Gedanken zur Jahreszeit, zu Entwicklungen in unserer Gesellschaft oder zu Dingen, die sie aus christlicher Sicht bewerten, mit.  

In der Ausgabe: Jahrgang 41, Ausgabe Nr.11, Samstag, 15. März 2025, veröffentlichte die StadtPost folgenden Artikel:

Was mich hindert ….

„Es wird Zeit, die Komfortzone zu verlassen – wo und wie auch immer ich sie mir eingerichtet habe.“ „Ich möchte - oder mehr noch - ich muss was tun!“ Solche Gedanken stehen oftmals am Beginn einer gewünschten Veränderung. Für manche vielleicht gerade jetzt in der Fastenzeit. Diese nämlich gibt uns Gelegenheit, ein bestimmtes Verhalten für einen überschaubaren Zeitraum zu korrigieren. Das Osterfest als Ziel, stellt sie eine sehr gute Chance dar, wieder mehr der Mensch zu werden, der man sein möchte. Und dazu braucht es eben manchmal das Verlassen der Komfortzone… Meistens wissen wir ja selbst am besten, wo es „hakt“ ….

Doch was hat es eigentlich mit dem berühmten „inneren Schweinehund“ zu tun, der unserem guten Willen da immer wieder in die Quere kommt? Ja, wenn der nicht wäre, dann ….!

Dieser Ausdruck geht auf Hunde zurück, die früher zur Wildschweinjagd eingesetzt wurden. Sie waren besonders aggressiv; sollten ermüden und festhalten.

Schon die Menschen in der Bibel kämpften mit „inneren Schweinehunden“. So leidet Paulus darunter, dass er nicht das Gute tut, das er als richtig erkannt hat, sondern das, was er eigentlich hasst. Und an anderer Stelle sind es die Jünger, die willensschwach werden und einschlafen, anstatt mit ihrem Freund Jesus die Nacht vor seinem Tod durchzuwachen.

Ich denke, der „innere Schweinehund“ gehört irgendwie zu uns und verkörpert unsere mut- und kraftlose Seite. Voller Barmherzigkeit hat Jesus die Menschen gefragt: „Was möchtest du, was ich dir tue?“ Er hat sie mit ihrer Sehnsucht konfrontiert; ihnen geholfen, aufzustehen und den ersten entscheidenden Schritt zu machen.

Und dass wir uns auch durch den einen oder anderen Stolperstein auf unserem Weg nicht entmutigen lassen sollten, kommt m.E. sehr schön in dem folgenden Zitat der Autorin Mary Anne Radmacher zum Ausdruck: „Mut brüllt nicht immer laut. Manchmal ist es die ruhige, leise Stimme am Abend, die uns sagt: Morgen werde ich es wieder versuchen.“

Susanne Sturm, Gemeindereferentin Pfarrgemeinde St. Josef, Neu-Isenburg