Sinnsuche(n)
… mit allen Sinnen …
Fragen nach Sein, Mensch und Gott
„Warum gibt es die Welt?“ „Warum bin ich?“ „Was macht das Dasein aus?“
„Was bestimmt mein Menschsein?“ „Wie gestalte ich mein Sein sinnhaft? Was
ist sinnvoll, was sinnlos?“ „Gibt es einen Plan hinter allem – einen Plan Gottes?“
Den Menschen bewegen unterschiedliche Fragen existenzieller Art. Er sucht
nach Antworten und einem Sinn. Er sucht mit aller Kraft, er sucht mit allen
Sinnen. Gott hat den Menschen als Teil der Schöpfung, als sein Ebenbild, als
selbstständig denkendes Wesen erschaffen. Er hat ihn mit Fähigkeiten
ausgestattet, die Welt kritisch zu erforschen und zu gestalten. Durch das
Einsetzen seiner von Gott gegebenen Sinne, durch sein Handeln und Wirken hat
der Mensch Teil an der Welt.
Zugleich hat Gott ihn mit der Gabe beschenkt, hinter das Vordergründige zu
blicken und mehr zu erahnen, als mit der Vernunft zu erfassen ist. Der Zwiespalt
zwischen sehen – aber nicht erkennen, hören – aber nicht verstehen, denken –
aber nicht begreifen, bringt den Menschen gleichermaflen zum Zweifeln und zum
Hoffen: „Den Sinn im Leben suche ich.“
„Sinnsuche(n)“ ist nach den gemeinsamen Projekten „Wandlungswege“,
„Kreuzwege“ und „Weckrufe“ die vierte Zusammenarbeit der Chöre CREscenDO
aus Weiterstadt und Quo Vadis aus Fürth, Krumbach und Rimbach im Odenwald.
Musik und Texte stammen von Chorleiterin Stefanie Englert, Gymnasiallehrerin
für Deutsch, Musik, katholische Religion und Darstellendes Spiel in Rimbach.
Das Erarbeiten des Zyklus verlief – unterbrochen von der Coronapandemie, als
Proben zeitweise gar nicht oder nur erschwert möglich war – über mehrere Jahre.
Aber: Die Unwägbarkeit des Lebens wurde während dieser Zeit für jede und
jeden ein ständig präsentes Thema. Sorgloses In-den-Tag-Hineinleben gab es
nicht mehr, und die Frage nach der Sinnhaftigkeit unseres Tuns und Handelns
bewegte sicherlich viele. Kommt in schwierigen Phasen nicht noch viel mehr als
sonst die Frage auf: „Gibt es einen Sinn für’s Leben?“
So scheinen die Lieder von „Sinnsuche(n)“ letztlich wie dafür gemacht, einen
Blick auf eine sehr schwierige Zeit unseres Lebens zu versuchen und sie im Licht
einer neuen Zuversicht zu sehen. Sie wollen und können keine Antworten liefern;
aber Sie sind eingeladen, mit uns nach solchen zu suchen – mit allen Sinnen:
Hören, Sprechen, Sehen, Schmecken, Riechen und (ad libitum ergänzt) Fühlen,
Spüren, Entscheiden, Denken. Lassen Sie sich auf das Suchen ein. Werden Sie
eine Suchende, ein Suchender. Bleiben Sie auf der Suche. Denn: Wir dürfen
Gottes Zusage vertrauen. Mit seinem Ja-Wort, das er zu jedem Menschen
spricht, können wir zuversichtlich unser Leben – in seinem Sinn – gestalten:
„Ich bin seinem Plan, seinem Sinn unterstellt.“