Um diese und viele weitere Fragen zu klären, trifft sich der PC-Stammtisch für Senioren jeden Monat im Fürther Kolpingheim.
Johann Götzinger, mit Mitte 70 ebenfalls schon im Rentenalter, erkundet dabei mit computeraffinen älteren Mitbürgern, wie sich deren Probleme beim Umgang mit dem PC lösen lassen. Götzinger hatte während seines Berufslebens bei der Coronet in Wahlen neben seiner eigentlichen Arbeit im Personalwesen auch die 58 Computer der Firma betreut.
Beim Stammtisch bietet er nun den Teilnehmern ehrenamtlich seine Hilfe an. Sechs bis sieben Gäste, die meisten davon aus Fürth, sind durchschnittlich dabei. Die Frauen stellen meistens die Mehrheit. Anfänger im Bereich Computer sind in der Runde ebenso willkommen wie jene, die schon manchen Trick und Kniff beherrschen. „Learning by doing“, so Johann Götzinger, sei das Motto.
Routiniert klappten beim letzten Treffen alle Stammtischbesucher nach ihrer Ankunft die Laptops auf und fuhren ihre Rechner hoch. Alle arbeiten mit dem Betriebssystem Windows, manche mit dem aktuellen Windows 10, andere noch mit älteren Versionen. Kolpingmitglied Jan Unger unterstützt die Senioren, indem er ihnen im Kolpingheim WLAN einrichtete und ihnen einen Beamer zur Verfügung stellt. So können alle Anwesenden die Arbeitsschritte von Götzinger in der Projektion besser nachvollziehen.
Götzinger hilft seinen Mitsenioren gerne, erfährt man von den Besuchern des Stammtisches. So kommt er auch schon mal zu Hausbesuchen vorbei, wenn es bei einem Senior in der Computeranlage klemmt.
Der Stammtisch ist kein PC-Kurs, bei dem ein vorgegebenes Lernprogramm absolviert wird. Stattdessen greift Götzinger die Fragen und Probleme der Stammtischteilnehmer auf, um sie mit ihnen gemeinsam in lockerer Runde zu lösen. Sollte sich eine Schwierigkeit einmal nicht sofort aus dem Weg räumen lassen, schickt Götzinger die Lösung nach dem Stammtisch per E-Mail oder beantwortet die Frage beim nächsten Treffen. Gestartet war der Stammtisch im Juli vergangenen Jahres. Richard Lannert von der Kolpingfamilie erzählte, wie es zu dem Angebot kam. Vor Jahren schon wurde zusammen mit einem Fürther Computerdienstleister ein damals noch kostenpflichtiger PC-Kurs angeboten. Doch die Firma stellte dieses Kursangebot ein. Bei einer Diözesanversammlung der Kolpingfamilien wurde dann diskutiert, ob und wie man Kolping öffentlich bekannter und attraktiver machen kann.
„Immerhin liegt unser Durchschnittsalter bei 73 Jahren“, gab Lannert zu bedenken. Die Bensheimer berichteten von PC-Kursen, die sehr gut liefen. Fürth übernahm die Idee– und Lannert kontaktierte Götzinger. „Ich wusste, dass der sich sehr gut auskennt“, erklärte er.
KONTAKT
Wer nun Lust hat, sich mit anderen PC-Benutzern im Seniorenalter zu treffen, kann mehr über die nächsten Stammtischtermine bei Johann Götzinger, 06253-3102, erfahren.
Die Mitgliedschaft bei Kolping ist keine Voraussetzung, um das Angebot wahrzunehmen. (kag)