Barrierefreier Eingang am Wormser Dom wird eingebaut


Es ist ein Projekt, an dem schon fast 10 Jahre gearbeitet wird, wie Klaus Berg vom Verwaltungsrat der Domgemeinde berichtet. So lange schon plant die Domgemeinde, das einzige Zugangsportal zum Dom, das ohne Treppen zu erreichen ist, barrierefrei zu gestalten. Künftig sollen Rollstuhlfahrer oder auch Menschen mit Rollatoren die Tür mit einem Taster elektrisch öffnen können, um so ohne fremde Hilfe den Dom besuchen zu können. Was bei jeder Bankfiliale oder jedem Discounter trivial und selbstverständlich erscheint, ist jedoch bei einem historischen und denkmalgeschützten Bauwerk eine besondere technische Herausforderung. „Es war völlig klar, dass wir die alten Holzportale und den Windfang, die wohl auf Karl Hofmann zurückgehen und damit gute 120 Jahre alt sind, erhalten wollen“, erläutert Britta Hedtke von der kirchlichen Denkmalpflege. Daher sei der möglichst unsichtbare Einbau der Elektronik und der Motoren eine besondere Herausforderung gewesen.
Hier sei man dem Domarchitekten Jürgen Hamm und seinem Mitarbeiter Kristian Kohlen sehr dankbar, die gemeinsam mit viel Kreativität und Leidenschaft eine Lösung entwickelt haben, die aktuell eingebaut wird. „Das aber hat auch seinen Preis“, erläutert Propst Tobias Schäfer. Mehr als 100.000 Euro kostet allein das Projekt „Barrierefreier Zugang“. Erst durch die Aufnahme der Domsanierung in die Bundesförderung, die auch Maßnahmen zur Barrierefreiheit zur Bedingung macht, sei es nun gelungen, eine Finanzierung sicherzustellen. „Ich bin wirklich glücklich, denn die Barrierefreiheit ist uns als Domgemeinde seit vielen Jahren ein Herzensanliegen“, unterstreicht der Propst.
Gleichzeitig sei es extrem ärgerlich, dass gerade in diesen Tagen der Rollstuhllift, den man bereits im Zuge der Renovierung des Domplatzes 2018 in Betrieb genommen hatte und der die Barrierefreiheit zwischen Domplatz und Kreuzgang sicherstellen soll, erneut ein Opfer von Vandalismus geworden sei. Schon mehrfach sei der Plattformlift mutwillig beschädigt worden. Aktuell habe jemand über Nacht die beiden Bedienelemente aus der Mauerverankerung gerissen und so beschädigt, dass sie komplett erneuert werden müssen. Dennoch freuen sich alle Beteiligten, dass nun der Zugang zum Dom vom Kreuzgang aus rechtzeitig vor Ostern wirklich barrierefrei umgebaut werden konnte und künftig mit einem einfachen Knopfdruck zu öffnen sei. Allen Beteiligten, von den Architekten und Planern über die Denkmalpflege und die sachkundige Beratung durch Rainer Cebulla vom Diözesanbauamt bis zu den beteiligten Firmen gebühre großer Dank, so der Propst und Klaus Berg für den Verwaltungsrat. Und nicht zuletzt dem Bistum Mainz und der Beauftragten für Kultur und Medien der Bundesregierung, die gemeinsam die Mittel dafür zur Verfügung gestellt haben.