Zum Inhalt springen
Sensibilisieren
Sensibilisieren
Sensibilisieren
Sensibilisieren
Sensibilisieren
Sensibilisieren
Position beziehen
Position beziehen
Position beziehen
Position beziehen
Position beziehen
Position beziehen
Verantwortlich handeln
Verantwortlich handeln
Verantwortlich handeln
Verantwortlich handeln
Verantwortlich handeln
Verantwortlich handeln

Aufarbeitung von Missbrauch

in der St. Josephshaus Kinder- und Jugendhilfe gGmbH

nach der „Studie zu Taten gegen die sexuelle Selbstbestimmung seit 1945 im Verantwortungsbereich des Bistums Mainz, Erfahren – Verstehen- Versorgen“

Am 3. März 2023 wurde die sogenannte EVV-Studie durch die Rechtsanwaltskanzlei Weber veröffentllicht, die auch Fälle von Missbrauch im St. Josephshaus Klein-Zimmern ans Licht brachte. Der Umfang der schweren Misshandlungen und Missbrauchsfälle, die Massivität, mit der Taten begangen, aber auch vertuscht wurden, löste großes Erschrecken aus und die Frage, wie dies geschehen konnte. Das St. Josephshaus war direkt dem Bischof von Mainz unterstellt, bis es 2012 als gGmbH in einem Trägerverbund mit dem Theresien Kinder- und Jugendhilfezentrum in Offenbach in einen Verein ausgegliedert wurde. Aufgrund dieser direkten Zuordnung war das St. Josephshaus auch Teil der Studie. Die darin thematisierte Trennung von operativer Verantwortung und Aufsicht  wurde bereits vor der Veröffentlichung der Studie im Jahr 2021 umgesetzt. Seitdem gibt es einen hauptberuflichen Vorstand des Vereins, der zugleich die Geschäftsführung der Einrichtungen innehat sowie einen Aufsichtsrat.

Mit größtmöglicher Transparenz begann ein Weg des Umgangs mit den Vorfällen und Ergebnissen der Studie. Zuständige Jugendämter und Heimaufsichten wurden informiert und Betroffene einbezogen. Innerhalb der Einrichtung begann ein Prozess intensiver Auseinandersetzungen auf allen Ebenen mit den Themen Kindesmissbrauch und Schutzmaßnahmen. Alle Mitarbeitenden wurden zu Gesprächen eingeladen, die mit und ohne Beteiligung des Vorstandes stattfanden um den direkten Dialog, aber auch vertrauliche Gespräche ohne die Leitungsebene zu ermöglichen. Mit ehemaligen und langjährigen Mitarbeitenden wurden Kenntnisse von damals zusammengetragen und Konsequenzen eruiert. Der psychologische Dienst moderierte die Gespräche. Ergebnisse der Gespräche mit den Mitarbeiter:innen waren:

  • eine „Kultur der Offenheit“ zu schaffen, indem über Kindesmissbrauch offen gesprochen wird
  • Gruppensysteme durch Hospitationen oder Springersysteme zu öffnen
  • Supervisionen und Fortbildungen
  • Räume zum Austausch
  • fundierte Einarbeitung
  • die Förderung von Reflexionen im Team
  • Einführung von Mitarbeitendengesprächen

Auch ein intensiver Austausch mit Kindern und Jugendlichen zum Thema Missbrauch führte zu Erkenntnissen und Ergebnissen, die auch  in die Neukonzeption des Kinderschutzkonzeptes einflossen. Ein wichtiges Ergebnis der Austauschrunden mit den Kindern und Jugendlichen war auch der Ausbau und die klarere Strukturierung der Partizipation in der Einrichtung wie die intensivere Unterstützung der Arbeit der Heimräte.

Eine neu geggründete AG Kinderschutz entwickelte viele Maßnahmen, die inzwischen fester Bestandteil unserer Einrichtung sind:

  • ein neues Kinderschutzkonzept
  • Neukonzeption der Aufgaben der jeweiligen Akteure im Kinderschutz
  • Einsatz der Koordination für „Insofern erfahrenen Fachkräfte“ nach § 8a des SGB VIII (IseF) je Einrichtung, IseF-Kräfte der anderen Einrichtungen werden zu Beratungen einbezogen
  • vom Bistum ausgebildete Präventionskräfte analysieren strukturelle Gefahren  und erarbeiten Handlungsoptionen
  • Missbrauchsverdachtsbeauftragte führen unter enger Begleitung der psychologischen Dienste Gespräch mit Betroffenen durch und jugendlichen Beschuldigten durch.
  • verpflichtender halbtägiger „Workshop Kinderschutz“, der das Konzept und die Meldewege allen (neuen) Mitarbeitenden vermittelt
  • jährlich vier Impulse für die Teams, um einzelnen Aspekten zu vertiefen (z. B. Grenzziehung, Nähe-Distanz…),
  • jährlich ein Fachtag Kinderschutz, um neue Impulse und Ansätze für die praktische Arbeit zu setzen

Weitere wichtige Maßnahmen sind:

  • Meldestelle für rechtliche Verstöße nach Maßgabe des Hinweisgeberschutzgesetzes
  • freiwillige Zertifizierung des Trägervereins für sein „Compliance-Management- System“
  • Kooperation mit der Ombudsstelle für Kinder- und Jugendrechte

Aus den Gesprächen mit den Kindern und Jugendlichen entstand die Idee eines „Mahnmals“. Diese wurde in einem gemeinsamen Kunstprojekt mit dem Künstler Karlheinz Oswald, Steinmetzmeister Stefan Kunkel aus dem St. Josephshaus und der Kunsttherapeutin Dina Rautenberg realisiert. Hier finden Sie nähere Infos zum Projekt.

Bild LP EVV

Positionspapier

Sensibilisieren - Position beziehen - Verantwortlich handeln

Kallisto nah

Kunstwerk

Informationen zu "Kallisto neben Sandsteininstalltion"

schachfiguren-aus-holz-auf-dem-tisch

Beschwerde

Beschwerde, Meldungen von Rechtsverstößen und Feedback