Auf dem Weg zu vier Regionen im Bistum Mainz

Umzug einer Kirchenbank (c) Bistum Mainz
Datum:
Di. 21. Sep. 2021
Von:
Steuerungsgruppe für den Pastoralen Weg 

Die Dekanatsebene ist zurzeit noch eine wichtige Ebene der Zusammenarbeit zwischen den Pfarreien und Kirchorten und ein wichtiges Verbindungsglied zur Bistumsleitung. Durch die angezielte Neuaufstellung in knapp 50 Pfarreien ist die Struktur von 20 Dekanaten jedoch nicht mehr sinnvoll. Ein Teil der Aufgaben der bisherigen Dekanate wird auf die neuen Pfarreien übergehen; einige Aufgaben auf die Bistumsebene. Dennoch bleibt eine regionale Zwischenebene sinnvoll, die Austausch, Zusammenarbeit und fachliche Unterstützung über die einzelne Pfarrei hinaus ermöglicht.

Daher werden im kommenden Jahr Regionen im Bistum eingeführt und die bisherigen Dekanate aufgelöst. Die Regionalebene fördert die Zusammenarbeit und Vernetzung, unterstützt die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Pfarreien und ergänzt deren Arbeit. Die Regionen werden nicht einfach größere Dekanate sein. Die Regionalebene soll eine eher koordinierende Funktion haben. Eine eigene Rätestruktur ist hier nicht geplant; vielmehr soll künftig in der synodalen Struktur eine unmittelbare Verbindung zwischen der neuen Pfarreiebene und dem Bistum hergestellt werden. Repräsentative Funktionen und personalintensive Aufgaben sollen eher auf Pfarrei- oder Bistumsebene angesiedelt sein.

Das Konzept für die Regionen wurde in den vergangenen Monaten mit vielen Beteiligten intensiv diskutiert und wird fortlaufend weiterentwickelt. Insbesondere über die Zahl und den Zuschnitt der Regionen wurde sich bis zuletzt intensiv auseinandergesetzt. Nach Anhörung der verschiedenen Stimmen und Argumente hat sich die Steuerungsgruppe für den Pastoralen Weg und die Dezernentenkonferenz für die Bildung von vier Regionen ausgesprochen:

  1. Oberhessen (bisherige Dekanate Alsfeld, Gießen, Wetterau-Ost und -West)

  2. Mainlinie (bisherige Dekanate Dreieich, Offenbach, Rodgau, Rüsselsheim, Seligenstadt)

  3. Mainz und Rheinhessen

    (bisherige Dekanate Alzey – Gau-Bickelheim, Bingen, Mainz-Stadt und -Süd, Worms)

  4. Südhessen (bisherige Dekanate Bergstraße-Mitte, -Ost, -West, Darmstadt, Dieburg, Erbach)

Diese relativ großen Regionen bieten die Chance für breite und zukunftsfähige Foren und Netzwerke; außerdem entsprechen sie der Struktur der Bezirkscaritasverbände. Angesichts der Größe der Regionen soll die konkrete Arbeit nicht an einem Ort zentralisiert, sondern mobil und ortsflexibel gestaltet werden. Für alle Regionen sind geeignete Formen der Binnendifferenzierung und Vernetzung zu beschreiben. So wird es beispielsweise Austauschtreffen und Qualifizierungsmaßnahmen gerade für Ehrenamtliche an verschiedenen Orten der Region geben.

Der Übergang von den Dekanaten zu den Regionen ist für das zweite Halbjahr 2022 geplant, also parallel zur Konstituierung der Pastoralraumkonferenzen. Dazu wird es in der nächsten Zeit weitere Informationen und Gespräche geben.

Zu den Aufgaben der Regionen werden vor allem gehören:

  • pastorale Innovationsförderung

  • Ehrenamtsförderung durch Qualifizierung von ehrenamtlichen Diensten in den Pfarreien

  • Begleitung und Unterstützung von hauptamtlichen pastoralen Mitarbeiter(innen)

  • Unterstützung der Kooperation der kategorialen Seelsorge untereinander sowie mit den Pfarreien

  • Aufbau eines Netzwerkes für das Erwachsenenkatechumenat und die Glaubenskommunikation mit (jungen) Erwachsenen

  • Weitere Inhaltliche Schwerpunkte können regional definiert und mit der Bistumsleitung vereinbart werden.

Um die Zusammenarbeit in der Region zu initiieren und zu fördern, wird es in jeder Region Regionalreferent(inn)en geben. Sie werden mit vielen anderen Mitarbeiter(inne)n auf der Regionalebene zusammenwirken; hierzu gehören z.B. Jugendreferent(inn)en und das jugendpastorale Zentrum, der Bezirkscaritasverband, das regionale Bildungswerk, die Regionalkantor(inn)en, der Fachdienst Altenheimseelsorge, die Notfallseelsorge, die Betriebsseelsorge und die Behindertenseelsorge. Diese u.a. Mitarbeitende auf der regionalen Ebene arbeiten im Netzwerk bzw. in Teilteams zusammen.