Anfang 1976 wurde von dem Trierer Bildhauer Willi Hahn die aus rotem Sandstein angefertigte Tabernakelstele in der Sakramentskapelle der Bonifatiuskirche aufgestellt. Der Tabernakel besteht aus einem in die Wand eingemauerten Tresor, einer kleinen Stellfläche zum Aufstellen der Monstranz und einer verschließbaren Gittertür. Eingerahmt wird der Tabernakel vom Faltenwurf eines Vorhangs. Dies erinnert an das Volk Israel, das mit einem Vorhang das Heiligtum vom Allerheiligsten trennte. Durch den Tod Jesu ist diese Trennung aufgehoben, der Weg zu Jesus ist für alle offen. Als Jesus starb, "riss der Vorhang im Tempel von oben bis unten entzwei" (Mk 15, 38).
Die Säule, auf der der Tabernakel steht, stellt den "neuen und lebendigen Weg" dar. Die Menschen gehen Jesus entgegen. Zunächst ganz unten am Fuß der Säule sieht man Skelette, die am Boden kriechen. Schaut man den Weg an der Säule nach oben bis zum Tabernakel wird die Haltung der Menschen immer aufrechter bis schließlich zum aufrechten Gang.
So betrachtet ist der Tasbernakel eine in Sandstein gehauene Predigt über den Weg des Menschen zu Gott, ein Loblied auf Jesus Christus, von dem der Kollosserbrief sagt: "Alles ist durch ihn und auf ihn hin geschaffen." (Kol 1,17)