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Seelsorge-Gespräch

Was ist eigentlich „Seelsorge“?

Manchmal ist es ein Sammelbegriff für alle Dienste, die die Kirche bzw. ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so in der Gesellschaft wahrnehmen. Aber dann gibt es noch die explizite Seelsorge, die etwas mit einem vertraulichen Gespräch zu tun hat. Das ist natür- lich bei einem Beichtgespräch der Fall oder einem Gespräch mit trauernden Angehörigen im Vorfeld einer Beerdigung.

Aber es müssen gar nicht besonders ernste Themen sein.

Jedes Gesprächsthema, das einem Menschen wichtig ist, kann zum Inhalt eines Seelsorge-Gesprächs werden.

Oft spüren wir eine gewisse Zurückhaltung, ob man uns wegen ei- nes Themas ansprechen kann, ob das Thema „geeignet“ oder wich- tig genug ist, ob wir für ein solches Gespräch Zeit haben.

Ich habe mich nicht getraut zu fragen. Sie haben doch so viel zu tun“, hören wir manchmal. „Viel zu tun“, das stimmt zwar irgendwie immer, obwohl dieses „viel“ oft aus hunderten organisatorischen, verwaltungsmäßigen, strukturellen und technischen Details besteht, die so im Laufe einer Woche im „Hamsterrad“ der Betriebsamkeit eines großen Pastoralraums aufploppen. Um es ehrlich zu sagen: Bei unserer geringen personellen Besetzung können wir leider so- wieso nicht alle dieser uferlosen Orga-Details abarbeiten.

Aber trotzdem und gerade deshalb ist es uns wichtig zu signalisie- ren: Wir stehen gerne zu Seelsorge-Gesprächen zur Verfügung! Scheuen Sie sich bitte nicht, uns darauf anzusprechen. Es gehört zum Wichtigsten und Eigentlichen im Dienst von Seelsorgerinnen und Seelsorgern, als Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner für seelsorgliche, pastorale und persönliche Anliegen zur Verfügung zu stehen. Und jede Seelsorgerin und jeder Seelsorger wird dies gerne wahrnehmen, auch wenn es vielleicht einen Anlauf braucht, um einen Termin zu finden.

Wir wollen diese Anliegen bewusst priorisieren.

Manchmal „ergibt“ sich ein solches Gespräch. Oft ist es aber gut, dafür einen Termin zu vereinbaren, damit wir uns dafür bewusst und ungestört eine angemessene Zeit nehmen können.

Selbstverständlich sind Seelsorge-Gespräche vertraulich.

Wir können mit den heute reduzierten personellen Kräften nicht mehr „alles“ machen. Umso wichtiger ist es, dass wir uns für das, was Kirche und Seelsorge wesentlich ausmacht, bewusst Zeit nehmen und dem eine entsprechende Priorität einräumen.

Wir bitten die Gemeinde um Verständnis, wenn wegen solcher pastoralen Anliegen dann auch mal ein anderer Termin ausfallen muss,

z.B. die Teilnahme an einer Sitzung, selbst wenn diese schon vor Monaten terminiert wurde. Aber wir müssen die Möglichkeit haben, überhaupt und auch kurzfristig auf seelsorgliche Anliegen reagieren und Menschen dafür einen Termin zeitnah anbieten zu können.

Was könnte Inhalt eines Seelsorge-Gesprächs sein? Alles!

Das Thema bestimmen Sie! Es gibt kein „falsches“ Thema. Es könn- te um Glaubensfragen oder auch Zweifel gehen, um Theologisches oder Alltägliches, Sorgen und Probleme, Fragen, die Sie beschäftigen, alles, was Ihnen wichtig ist.

Wir können natürlich nicht versprechen, zu allem eine Antwort oder „Lösung“ zu haben, aber wir können über alles sprechen, was Sie beschäftigt. Oft geht es ja auch darum, Fragen im Gespräch mitei- nander durchzudenken und es entwickelt sich von selbst eine Ge- sprächsdynamik.

„Leben teilen“ und „Glauben teilen“ lauten die ersten beiden Dimensionen des Teilens beim „Pastoralen Weg“ im Bistum Mainz. Darum geht es beim Kirche-Sein: das Leben und den Glauben mit- einander zu teilen. Dazu stehen wir gerne zur Verfügung!                                   

Hier finden Sie einige unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Seelsorge, wobei wir in Gießen noch weitere Seelsorgerinnen und Seelsorger z.B. in den Kliniken oder im Ruhestand haben, die wir vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt vorstellen.

Wir sind in Gießen „Weltkirche lokal“. So bieten wir auch gerne Gespräche in anderen Sprachen an, soweit unsere Fremdsprachen- Kenntnisse dafür reichen.

Kirche-Sein: Das bedeutet „Leben teilen“ und „Glauben teilen“, Lebens- und Glaubenswege miteinander gehen, voneinander erfahren und voneinander lernen, im Vertrauen, dass Gott alle Wege unseres Lebens mit uns geht und uns Menschen ermutigt, einander Wegge- fährten zu sein, auf den Wegen, die unser Leben mit sich bringt, so wie es ist, auf Wegen, auf denen Gott uns führen und begleiten will.

Wir freuen uns darauf, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen!

Pfarrer Erik Wehner

und das Pastoralteam