Schmuckband Kreuzgang

Nikolaus von der Flüe 1417 – 1487

Unser Pfarrpatron ist der Hl. Nikolaus von der Flüe oder Niklaus von Flüe oder auch einfach Bruder Klaus genannt.  Er wurde im Jahr 1417 als Sohn des wohlhabenden Bauers Heinrich von Flüe und  dessen Frau Hemma Ruobert geboren.

Als Offizier nahm er ab 1440 am Zürichkrieg teil. Im Alter von 29 Jahren heiratete er die 14-jährige Dorothea Wyss. Aus diese Ehe gehen fünf Töchter und fünf Söhne hervor.

Niklaus, der für seinen Gerechtigkeitssinn bekannt war und dafür geschätzt wurde, bekleidet mehrere wichtige öffentliche Ämter: Richter, Ratsherr, Ständerat und Vertreter seines Kantons Obwalden bei der Tagsatzung der Eidgenossenschaft. Sein Leben als erfolgreicher Bauer, Ehemann, Richter und Politiker befriedigte ihn nicht. Im Jahr 1465 geriet er in eine tiefe Lebens- und Sinnkrise. Diese hatte zur Folge, dass er alle offiziellen Ämter niederlegte.

Bereits seit seiner Kindheit spielte die Zwiesprache mit Gott und das Gebet eine große Rolle in seinem Leben. Er spürte den Ruf Gottes, dem er nach einer Zeit der inneren Zerrissenheit und des Suchens dann schließlich folgte.  Er verließ mit dem Einverständnis seiner Frau Dorothea seine Familie. Das Büßergewand das er beim Abschied trug nähte Dorothea.

Niklaus bricht am 16. Oktober 1467 auf und zieht zunächst als Pilger in die Fremde. Von immer wiederkehrenden Visionen geleitet kehrt er bald um und lässt sich im nahegelegenen Ranft, einer kleinen Schlucht bei Flüeli, nieder. Freund und Familie bauten im dort eine kleine Kapelle und eine Klause. Er schlief auf einer Holzbank, einen Stein benutzte er als Kopfkissen. Es wird berichtet, dass er in den 20 Jahren bis zu seinem Tod, keine Nahrung mehr zu sich nahm – außer der heiligen Kommunion.

Mit seiner ganzen Kraft setzte er sich fortan für den Frieden ein: "Fried ist allweg in Gott, denn Gott ist der Fried", lautete sein Credo. Viele Menschen darunter auch Politiker und Staatsmänner suchten seinen Rat. So wurde mancher Konflikt und Krieg verhindert. Durch die Vermittlung von Bruder Klaus kam im Jahr 1481 der Friedensvertrag von Stans zustande. Dadurch wurde ein Bürgerkrieg der Eidgenossen verhindert.

Bereits zu seinen Lebzeiten wird er von der Bevölkerung der Region als „lebender Heiliger“ verehrt. Bruder Klaus stirbt nach einem achttägigen Todeskampf am 21. März 1487 auf dem Boden seiner Zelle. Begraben wurde er in der alten Pfarrkirche von Sachseln. Im Jahr 1669 werden seine Gebeine in die neue größere Pfarrkirche überführt.

 Das bekannteste Gebet von Bruder Klaus lautet :

Mein Herr und mein Gott,

nimm alles mir,

was mich hindert zu dir.

 

Mein Herr und mein Gott,

gib alles mir,

was mich fördert zu dir.

 

Mein Herr und mein Gott,

nimm mich mir

und gib mich ganz zu eigen dir.

Bereits kurz nach seinem Tod nahm die Verehrung immer größere Ausmaße an und der Pilgerstrom  nahm immer mehr zu. Im Jahr 1570 besuchte der Mailänder Bischof, Karl Borromäus, auf einer Visitationsreise durch die katholischen Kantone der Schweiz das Grab von Bruder Klaus. Er empfahl der Bevölkerung die Verehrung des Gottesfreundes und Friedensstifters. Nach mehreren vergeblichen Anläufen wurde Bruder Klaus am 8. März 1669 selig gesprochen.  Die Heiligsprechung erfolgte am 15. Mai 1947 durch Papst Pius XII. Sein Gedenktag ist der 25. September.

Bei seinem Besuch im Jahre 1984 betete Papst Johannes Paul II. Am Grab des Heiligen und forderte die Gläubigen anschließend auf auch Dorothea zu verehren, die er als „heiligmäßig“ bezeichnete.

Nikolaus von der Flüe ist der Schutzpatron der Schweiz, des Kantons Obwalden, der Katholischen Landjugendbewegung. Er wird oft als Einsiedler mit Stock und Rosenkranz dargestellt.

Im Jahr 2017 haben wir seinen 600. Geburtstag gefeiert.

 

Informationen zu Bruder Klaus finden Sie im Internet auch auf den folgenden Seiten:

www.bruderklaus.com

www.mehr-ranft.ch

www.feldkapelle.de