Schmuckband Kreuzgang

Deutscher Oblaten Pater wird Bischof in Paraguay

Einigen Gemeindemitgliedern von St. Nikolaus von der Flüe Büttelborn bekannt

Miguel Fritz OMI wird neuer Bischof des Vikariats Pilcomayo in Paraguay (c) Markus Schenk (Archiv 2006)
Miguel Fritz OMI wird neuer Bischof des Vikariats Pilcomayo in Paraguay
Datum:
So. 4. Mai 2025
Von:
Markus Schenk
Freundeskreis für Lateinamerika:

Es war eine der letzten Ernennungen von Papst Franziskus. Am 16. April 2025 ernannte er den deutschen Oblaten Missionar Miguel Fritz zum neuen Bischof des Vikariates Pilcomayo in Paraguay. Für einige Gemeindemitglieder von St. Nikolaus von der Flüe und des Freundeskreises für Lateinamerika ist Pater Miguel Fritz OMI kein Unbekannter, denn er ist mit Diakon Hermann Schweikart und dessen Frau Doris befreundet, die im Nachbarland Argentinien, in Oberá leben. Bei Aufenthalten in Oberá im Jahr 2001 und 2006 haben die Besucher aus Büttelborn den Pater kennengelernt.

 

Studium und Priesterweihe in Mainz

Der Ordensmann wurde 1955 als Michael Fritz in Hannover geboren, trat 1974 in das Noviziat der Oblaten ein und studierte Philosophie und Theologie in Mainz. 1981 wurde er ebenfalls in Mainz zum Priester geweiht und ging nach einer Station in der Pfarrseelsorge in Gelsenkirchen 1985 nach Paraguay. Dort arbeitete er in der Gemeindeseelsorge und im Missionshaus seines Ordens. Zwischen 2007 und 2010 war Fritz Oberer der Oblaten Missionare in Paraguay, zwischen 2010 und 2016 gehörte er dem Generalrat des Ordens in Rom an. Von 2016 bis 2022 war er erneut Pfarrer einer Gemeinde in Paraguay und Generalvikar des Apostolischen Vikariats Pilcomayo.

Seit dem altersbedingten Rücktritt von Bischof Lucio Alfert OMI im Jahr 2022 ist er Apostolischer Administrator des Vikariats, das mit 125.000 Quadratkilometern zum größten kirchlichen Bezirk Paraguays gehört. Dort leben 41.400 Katholiken in sechs Pfarreien, die meisten Priester gehören dort den Oblaten Missionaren an.

"Ich bin und bleibe Miguel..."

Zu seiner Ernennung sagte Fritz: "Ich bin und bleibe Miguel, auch wenn nun Väterlichkeit und auch Autorität erwartet wird. Ich möchte 'Diener der Freude' sein, wie Paulus es so unvergleichlich ausgedrückt hat; denn mit 'Freue Dich' hat unsere gute Geschichte ja begonnen”. Die Bischofsweihe von Fritz wird zusammen mit dem 75-jährigen Vikariatsjubiläum am 13. und 14. Juli gefeiert.

Die Oblaten Padres aus Mainz haben über viele Jahre in unserem Pastoralraum Gottesdienstvertretungen übernommen. Viele ältere Gemeindemitglieder erinnern sich vielleicht noch an Pater Franz-Josef Stendebach, Pater Röhrich, Pater Überall, Pater Jagelki oder Pater Heinemann.

Vikariat Pilcomayo

Das Apostolische Vikariat Pilcomayo (lat.: Apostolicus Vicariatus Pilcomayoënsis, span.: Vicariato Apostólico de Pilcomayo) ist ein in Paraguay gelegenes römisch-katholisches Apostolisches Vikariat mit Sitz in Mariscal Estigarribia.

Geschichte

Das Apostolische Vikariat Pilcomayo wurde am 12. Februar 1925 durch Papst Pius XI. aus Gebietsabtretungen des Apostolischen Vikariates Chaco als Apostolische Präfektur Pilcomayo errichtet

Die Apostolische Präfektur Pilcomayo wurde am 14. Juli 1950 zum Apostolischen Vikariat erhoben

Als Kathedrale diente zunächst die Kirche San Miguel auf dem Gelände der paraguayischen Luftwaffe. In ihr befindet sich das Grab des volkstümlichen Missionars und Apostolischen Vikars Pa’i Puku. Im Jahr 2000 wurde die neue Marienkathedrale geweiht.

Apostolische Präfekten
  • Giuseppe Rose OMI, 1925–1927
  • Enrico Breuer OMI, 1927–1932
  • Karl Walter Vervoort OMI, 1932–1950
Apostolische Vikare
  • Karl Walter Vervoort OMI, 1950–1961
  • Sinforiano Lucas Rojo OMI, 1962–1981
  • Pedro Shaw OMI, 1981–1984
  • Lucio Alfert OMI, 1986–2022
  • Miguel Fritz OMI, seit 2025