Schmuckband Kreuzgang

Heiliger der Woche: Heiliger Johannes vom Kreuz

Geistlicher Impuls

Johannes vom Kreuz (c) Joachim Schäfer - Ökumenisches Heiligenlexikon - Bild, 17. Jahrhundert, im Kloster der unbeschuhten Karmeliter in Segovia
Johannes vom Kreuz
Datum:
Mi. 14. Dez. 2022
Von:
Diakon Udo Martin

Der Hl. Johannes vom Kreuz, Mystiker und Kirchenlehrer wurde am 24. Juni 1542 bei Avila in Spanien geboren und starb am 14. Dezember 1591 in Úbeda in Spanien. Die Betrachtung seines Lebens zeigt keine Begebenheiten, die als erbauliche Legenden taugen würden. Es lässt sich vielmehr unter dem Leitsatz zusammenfassen: ‚Er lebte, was er lehrte‘.; und dieses Leben war voller Entbehrungen und Demütigungen.

Aus einfachsten Verhältnissen kommend, erhielt Johannes zunächst keine schulische Ausbildung. Da er sich auch für handwerkliche Aufgaben als ungeeignet erwies, half er in einem Armenkrankenhaus in der Krankenpflege. Erst mit 17 Jahren konnte er die örtliche Jesuitenschule besuchen, wo sehr schnell seine geistigen sowie geistlichen Begabungen hervortraten. Eine seiner Fähigkeiten war es, poetische Texte zu schreiben, in denen er Zeit eines Lebens seine Hingabe zu Gott ausdrückte.

Nach seinem Eintritt in den Karmeliterorden begegnete er 1567 Teresa von Avila, die zu dieser Zeit bereits mit der Reform im weiblichen Zweig des Karmeliterordens begonnen hatte. Als Seelenverwandter wurde Johannes ihr Unterstützer. Dies brachte ihn nicht nur in Konflikte mit den Hütern der Tradition, sondern schließlich auch mit der Inquisition. Die ihm auferlegte Gefangenschaft förderte seine mystische Erfahrung, auf deren Grundlage er seine Arbeit nach erfolgreicher Flucht fortsetzen konnte. Der Orden teilte sich schließlich in ‚beschuhte‘ und ‚unbeschuhte‘ Karmeliten. Selbst in den letzten Monaten seines Lebens erfuhr er Ablehnung und eine unwürdige Behandlung vom Prior des Klosters in Úbeda, in dem er lebte.

Nachdem er gestorben war, verbreitete sich nach der Legende Rosenduft in seinem Zimmer, sodass nun auch der Prior erkannte, dass ein Heiliger unter ihnen gelebt hatte.

Bitten wir den Hl. Johannes vom Kreuz um seine Fürsprache und bedenken sein Wort: „Immer mögen Sie daran denken, dass alles, was Ihnen zustößt, sei es Gutes oder Schlechtes, von Gott kommt, damit Sie beim einen nicht überheblich, beim anderen nicht mutlos werden.“

© Diakon Udo Martin

 

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