Schmuckband Kreuzgang

Post aus Caravelí (Peru)

Bischof Reinhold Nann dankt für unsere Spende und schildert die aktuelle Situation in Peru

Mitarbeiter*innen der Caritas von Caravelí. (c) Prelatura de Caravelí
Mitarbeiter*innen der Caritas von Caravelí.
Datum:
Di. 9. März 2021
Von:
Markus Schenk

Ende 2020 haben wir über das Lateinamrikahilfswerk ADVENIAT eine Spende für die Projektarbeit von Bischof Reinhold Nann in der Prälatur von Caravelí im Süden von Peru überwiesen. Nun erreichte uns eine E-Mail von Bischof Nann, darin dankt er für die Spende und berichtet über die aktuelle Situation in Peru. 

Lieber Herr Markus Schenk,

für die großzügige Spende von 840.-  Euro, die ich am 03.02.2021 über Adveniat von der Pfarrei Büttelborn erhalten habe, möchte ich mich hiermit ganz herzlich bedanken. Sie kam der Pfarrei in Puquio zugute und wurde heute an den neuen Pfarrer Padre Tomasinho Peña weitergeleitet.

Allein im Monat November haben wir in 16 Pfarreien Projekte für Alte und Arbeitslose für ca.  30.000 Euro durchführen können (darunter 5 Armenspeisungen für ca. 500 Personen täglich). Im Monat Dezember haben wir außerdem in allen Pfarreien Lebensmittelkörbe verteilt.

Ordensschwestern in Caravelí mit Sauerstoffflaschen. (c) Prelatura de Caravelí
Ordensschwestern in Caravelí mit Sauerstoffflaschen.

Seit Januar begann die zweite Welle der Pandemie in Perú. Diesmal stiegen die Zahlen außergewöhnlich rasch an und es sind auch mehr junge Menschen, die schwer erkranken. Wieder fehlt der medizinische Sauerstoff. In der Prälatur haben wir dank eurer Hilfe während der ersten Welle mehrere kleine Sauerstofferzeuger und auch große Sauerstoffflaschen, die wir an Erkrankte ausleihen, die sich im eigenen Haus behandeln lassen. Diesmal wurde die Wirtschaft zwar auch entschleunigt, aber sehr viel vorsichtiger als im letzten Jahr, so dass die Frage des Hungers im Moment weniger dramatisch ist, auch wenn es noch viele Einzelfallhilfen gibt.

Im Februar ist eine mexikanische Ordensschwester, die in der Prälatur arbeitet, an Covid verstorben. Mir geht es Gottseidank gut, bisher habe ich mich noch nicht angesteckt. Über Telefon und Internet halte ich Kontakt zu den Menschen und Mitarbeitern, halte Gottesdienste im Konvent der Schwestern in Caraveli und in meiner Hauskapelle und übertrage sie digital. Ab heute dürfen wieder Gotterdienste öffentlich gefeiert werden, alledings mit nur 20% der normalen Anzahl.

Im Januar und Febrauar waren bei uns Sommerferien. Ab diesem Monat werden die Pfarreien wieder neue Projekte bei der Prälatur einreichen.

Voll Dankbarkeit wünsche Ihnen und allen in Büttelborn Gesundheit und Gottes Segen

Ihr Bischof  Reinhold Nann

Bischof Reinhold Nann

Bischof Reinhold Nann bei seinem Besuch im Februar 2018 in Büttelborn. (c) Markus Schenk
Bischof Reinhold Nann bei seinem Besuch im Februar 2018 in Büttelborn.

Reinhold Nann wurde am 25. August 1960 in Breisach geboren und wuchs in Achkarren auf. An der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg studierte er Philosophie und Theologie. Am 31. Mai 1987 empfing Nann die Priesterweihe. Bis 1992 war er in der Pfarrseelsorge tätig und ging dann bis 1996 und erneut ab 2002 als Fidei donum-Priester nach Peru.

Reinhold Nann war als Pfarradministrator in verschiedenen Gemeinden des Erzbistums Trujillo tätig und koordinierte von 2004 bis 2012 die Partnerschaft mit seiner Heimatdiözese, dem Erzbistum Freiburg. Seit 2017 war er Pfarrer einer Pfarrei im Apostolischen Vikariat San José de Amazonas.

Papst Franziskus ernannte ihn am 27. Mai 2017 zum Prälaten der Territorialprälatur Caravelí. Die Bischofsweihe spendete ihm der Erzbischof von Ayacucho o Huamanga, Salvador Piñeiro García-Calderón, am 15. August 2017. Mitkonsekratoren waren der Erzbischof von Trujillo, Héctor Miguel Cabrejos Vidarte OFM, und der Militärbischof von Peru, Juan Carlos Vera Plasencia MSC, der Vorgänger von Bischof Nann in Caravelí.

Am 25. Februar 2018 war Bischof Reinhold Nann zu Gast in der Pfarrei St. Nikolaus von der Flüe Büttelborn.

Territorialprälatur Caravelí

Die Prälatur Caravelí reicht von der Pazifikküste bis auf 5.000 m Höhe. (c) Markus Schenk
Die Prälatur Caravelí reicht von der Pazifikküste bis auf 5.000 m Höhe.

Die Territorialprälatur Caravelí (lat.: Territorialis Praelatura Caraveliensis) wurde 1957 gegründet und liegt im Süden von Peru, etwa 800 km südlich der Hauptstadt Lima. Das Gebiet ist etwa so groß wie Belgien und reicht von der Pazifikküste bis auf eine Höhe von 4.000 bis 5.000 m. Nur wenige Wege sind für Autos geeignet und die Entfernungen sind sehr groß. Dieses Gebiet zählt zu den trockensten Regionen Perus. Immer stärker leiden die Menschen unter dem Klimawandel. Außerdem kommt es in dieser Zone auch immer wieder zu Erdbeben. Caravelí gehört zur Departement Ayacucho. Dort wurde die Terroristenorganisation "Leuchtender Pfad" ("Sendero Luminoso") gegründe